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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 123

1915 - Bonn : Hanstein
123 tät hinauszudrängen. Zwar versprach er gegen Kontribution rücksichtsvolle Behandlung; doch bezeichneten vor ihm Furcht und Schrecken, hinter ihm Greuel und Verwüstung den Weg, den er zog. Von Altenkirchen aus drang er über den Westerwald auf Siegburg zu. Die Klöster Ehrenstein, Heisterbach, Nonnenwerth und Vilich, die Städte Linz, Andernach, Remagen, Ahrweiler, sowie die Stadt und Abtei Siegburg wurden von den schwedischen Horden schrecklich ausgeplündert. Auch Blankenberg und Windeck im Siegtale nahmen die Schweden ein. Von Siegburg zog Baudissin unter Zurücklassung einer schwedischen Besatzung nach Deutz. Diese Stadt wurde von ihm in Asche gelegt, mit Hilfe der Umwohner aber als schwedisches Lager befestigt. Nachdem Gustav Adolf bei Lützen gefallen war, zog Baudissin mit dem Haupttrupp ab. Schwedische Abteilungen unter dem Oberbefehle Loysons aber setzten sich in Deutz, Siegburg und ändern Orten fest, blieben dort über drei Jahre und verheerten auf zahlreichen Raubzügen die ganze Umgegend. Der noch bis auf den heutigen Tag im Munde des Volkes lebende Vers: ,,Bet' Kinder, bet', Morgen kommt der Schwed', Morgen kommt der Oxenstern (Oxenstierna), Der die Kinder beten lern’“, und die Redensart: „Den (gewöhnlich ist ein dicker Stein gemeint) haben die Schweden liegen lassen“ kennzeichnen die Furcht vor den nordischen Scharen und ihren greuelhaften Verwüstungen und Plünderungen, die nichts schonten, das ihrer Gewalt zugänglich war. Der zeternde Kapuzinerpater in „Wallensteins Lager“ hat recht, wenn er sagt: „Der Rheinstrom ist worden zum Peinstrom“. Nach der Niederlage der Kaiserlichen bei Hameln (1633) glaubte man, die Schweden würden sich wieder einen Weg an den Rhein bahnen. Der kaiserliche General von Mansfeld sammelte daher in der Nähe von Cöln ein Heer, und da seine Leute Beschäftigung haben wollten, unternahm er eine Rekognoszierung nach Siegburg. Er beschoß die Stadt vom Brückberge aus, ohne die Schweden aus derselben vertreiben zu können. Bei dieser Gelegenheit ging die Aulgasse in Brand, und die Siegburger Töpfer mußten die Stadt verlassen. Die Siegburger Töpferzunft hatte im 16. und zu An-
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