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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 141

1915 - Bonn : Hanstein
141 gen blühenden rheinischen Industrie. Nur die Schwerindustrie des Niederrhein- und Ruhrgebiets entstand im 19. Jahrhundert. Im Bergischen (Eberfeld, Wermelskirchen, Hückeswagen, Wipperfürth und Mülheim) und in M,-Gladbach, Rheydt, Viersen und anderen Orten befanden sich schon zahlreiche Spinnereien und Webereien. Crefeld beschäftigte gegen Ende des 18. Jahrhunderts gegen 3000 Arbeiter in Seidenfabriken. Düsseldorf besaß seit 1766 die erste Zuckerfabrik. Solinger und Remscheider Stahlwaren erhielten schon Weltruf. In Aachen, Eupen und Montjoie blühte die Tuchindustrie, und Malmedy war berühmt wegen seiner Lederfabriken, dreier Seidenfabriken und einer Glashütte. Die Spitzenindustrie beschäftigte dort gegen 10 000 und die Tabakindustrie 1000 Arbeiter. Das Handwerk gliederte sich noch scharf in Zünfte. Lehr- und Wanderzeit waren genau vorgeschrieben, und erst die Meisterprüfung gab dem Gesellen Selbständigkeit zur Ausübung seines Handwerkes auf eigene Rechnung. Der Übertritt in eine andere Zunft und der Verzug in eine andere Stadt waren nicht gestattet. Der Dreißigjährige Krieg hatte den Handel am Rhein sehr geschädigt und die Rhein schiffahrt fast vernichtet. Seit dem Ende des Krieges aber war man eifrig bemüht, den Verkehr am Rhein zu heben. Täglich fuhren Last-und Personenschiffe zwischen Cöln und Mainz. In einer 1717 zu Bacharach abgehaltenen Konferenz wurden von den Kurfürsten von Mainz, der Pfalz, Trier und Cöln Verordnungen zur Hebung und Erleichterung der Schiffahrt erlassen: die Leinpfade sollten derart angelegt und unterhalten werden, daß der Schiffahrt kein Hindernis im Wege stehe. Die An- und Abfahrt der Schiffe, die Prüfung und Besoldung der Steuerleute und Schiffer u. a. wurde geordnet. Es sollte Sorge getragen werden, daß der Wassertransport dem Landtransport vorzuziehen sei. Dieser besaß der schlechten Straßen wegen eine untergeordnete Bedeutung, Ein beladenes Schiff legte gegen Ende des 18. Jahrhunderts den Weg von Mainz bis Cöln in etwa vier, den umgekehrten Weg in etwa sechs- bis achtzehn Tagen zurück. Der Mittelund Niederrhein wurde damals von 1000 bis 1200 Schiffen befahren. Die Zölle waren auf dem Rhein recht hoch. Zwischen Bingen und Emmerich gab es Zollstationen in Bingen (Mainzer Domkapitel), Bacharach und Caub (Kurpfalz),
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