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1. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 187

1915 - Bonn : Hanstein
187 auf die Schönheit des Domes hin und vermittelten das Verständnis für seine herrlichen Formen. Die preußische Regierung bewilligte eine jährliche Unterstützung von 10 000 Talern, die durch Einführung einer Kathedralsteuer unter Erzbischof Spiegel verdoppelt wurde, und so konnten die Restaurationsarbeiten beginnen. Seit 1833 wurden diese von Zwirner geleitet. Die von Görres und Boissiree angeregte Begeisterung für den Dombau wurde immer mächtiger; 1842 bildete sich unter dem Protektorate König Friedrich Wilhelms Iv. der Zentral-Dombauverein, dem der hochherzige König einen jährlichen Zuschuß von 30 000 Talern zuwandte. Lewin Schücking, Gustav Pfarrius, Reichens-perger, Weyden u. a. wußten durch Wort und Schrift die Begeisterung für den Dombau ins Volk zu tragen und zu nähren. König Ludwig von Bayern unterstützte eifrig durch Geldbeiträge und andere Schenkungen den Bau, und nun konnte der geniale Zwirner rüstig Weiterarbeiten. Am 4. September 1842 wurde im Beinsein des Königs und anderer Fürsten der Grundstein zum Weiterbau des Domes gelegt. Die Rede des damaligen Erzbischofs Kardinals Geissel ist ein rednerisches Meisterwerk, das die Bedeutung des Bauwerkes uns vor Augen führt. Die Worte des Preußenkönigs waren ein Widerhall der Gefühle des deutschen Volkes. Nach Zwirners Tode übernahm Voigtei 1861 die Leitung des Dombaues, Ihm war es vergönnt, das Werk zu vollenden. Die Dombau-Lotterie, die der Bausumme jährlich mehr als eine halbe Million Mark zuführte, ermöglichte den raschen Fortgang der Arbeit; der Krieg von 1870/71 entzog dem Bau eine Anzahl Kräfte. Nach dem Frieden wurde mit erneuter Kraft und erhöhter Begeisterung weiter gearbeitet. Aus 22 eroberten französischen Geschützen wurde die 540 Zentner schwere Kaiserglocke gegossen. Im Jahre 1880 kamen die beiden großen Türme durch mächtige, kunstvolle Kreuzblumen zum Abschluß, nachdem seit der Grundsteinlegung 632 Jahre verflossen waren. Die im 19. Jahrhundert verarbeitete Bausumme betrug mehr als 20 Millionen Mark. Am 15. Oktober 1880 wurde die Vollendung des herrlichen Bauwerkes in Gegenwart des deutschen Kaisers Wilhelm, der Kaiserin Augusta und anderer deutscher Fürst-
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