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1. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 60

1889 - Leipzig : Veit
60 Die Schlacht bei Breitenfeld (1631). Wir bemühten Uns, den Feind aus diesen Vorteilen zu ziehen, vermochten es jedoch nicht, weil die Unsren angesichts des Feindes über einen schwierigen Paß gehen mußten. Wir beschlossen deshalb die Schlacht, nahmen selber den rechten Flügel der Bataille, gaben dem Kurfürsten den linken, gingen dann näher und näher gegen den Feind, welcher, als er die Truppen in Schußweite sah, mit seinen Stücken zu spielen begann: zuerst mit 3 und 3, dann mit allen zugleich, so daß er zwei Artilleriesalven abgegeben hatte, ehe die Unsern in Ordnung waren. Dann überantworteten die Unseren 3 für 1. Während der ganzen Dauer der Schlacht spielten die Stücke aus beiden Seiten ohne Unterbrechung und thaten nicht geringen Schaden. Die sächsische Reiterei und das Volk, welches zu der Artillerie besohlen war, hielt sich anfangs gut; aber als die Besten von den »Konstablern« (d. s. Feuerwerkern) erschossen waren, begaben sich die Übrigen auf die Flucht und ließen ihre Stücke zurück. Die sächsische Infanterie benahm sich nicht besser, sondern machte kompagnieweise Reißaus und breitete im Fliehen ans, sie wären geschlagen und alles verloren. Das verursachte unter denen, die bei Unsern Wagen und Unsrer Bagage standen, großen Schrecken; denn sie kehrten, als sie die Sachsen lausen sahen, um und gingen am Abend zurück auf Düben, und zwar in solcher Verwirrung und Unordnung, daß eine Anzahl von Unsern Offizierswagen und von des Kurfürsten eignen Wagen von ihnen geplündert wurde. Der Kurfürst, welcher bei der Arrieregarde (d. i. Hintertreffen) hielt, floh auch selber mit seiner ganzen Leibkompagnie und stand nicht eher wieder, als in Eilenburg. Von Unsrem Volke, Schweden sowohl, wie Deutschen, hielt sich, was ins Gefecht kam (denn von der Infanterie hatten nicht mehr als drei Brigaden die Ehre), tapfer und drängte sich fast darum, vorwärts kommandiert zu werden. Der Feind stand anfangs wie ein Berg, und wurde von beiden Teilen lange mit solcher Hitze und solchem Eifer gefochten, daß es fast zweifelhaft erschien, wer den Sieg behalten würde. Endlich begann der Feind zu weichen, dem Wir so dicht nachsetzten, daß er zuerst gezwungen wurde, sowohl seine, als auch die kleine, zuvor gewonnene sächsische Artillerie, nebst der Munition und allem zu verlassen, dann mandte er in hellen Hansen den Rücken und ließ Uns als Herren des Schlachtfeldes, nachdem die Schlacht unausgesetzt von 2 Uhr bis in die »blaue Dunkelheit« gewährt hatte. Wir ließen den größten Teil Unsrer Kavallerie den Feind verfolgen und hielten selbst auf der Walstatt." Soweit der Bericht von Gustav Adolf. Der Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen erkannte das Verdienst des Schwedenkönigs an; in einem Schreiben vom 8. September ließ er von Eilenburg aus seinen Räten in Dresden die Niederlage Tillys melden und hinzufügen, „daß von der sächsischen Armee etliche Regimenter abgerissen, und daß er, der Kurfürst, feine Retirade zu dem Ende nach
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