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1. Frauengestalten - S. 99

1898 - Wiesbaden : Behrend
— 99 — Haus"; es sind dies drei geräumige Krankenhäuser, in welchen Leidende der verschiedensten Art, ohne Ansehen des Standes, des Geschlechts, des Alters oder der Religion Aufnahme und liebevolle Pflege finden; auch erfolgt hier die Ausbildung der Albertinerinnen (Krankenpflegerinnen). Anerkennung erfuhr die edle Fürstin auch aus den höchsten Kreisen; sie erhielt den preußischen Luisenorden (s. S. 73) und den sächsischen Sidonienorden. Der verewigte erste deutsche Kaiser Wilhelm I. aber, welcher bekanntlich ein gar feines Verständnis für wahres Verdienst und echte Tugend besaß, hat außerdem dafür gesorgt, daß der Name der hochherzigen Fürstin in noch weitere Ferne getragen wird, denn auf seinen Befehl wurde eine neuerbaute Korvette der kaiserlichen Marine auf den Namen „Carola" getauft. Der damalige Marineminister sprach bei dieser Gelegenheit die folgenden bemerkenswerten Worte: „Für den Krieg ist dieses Schiff nur berufen, unseren Schlachtschiffen zur Seite zu stehen; sein größerer und schönerer Beruf soll darin bestehen, zu allen Zeiten die weiten Meere zu durchkreuzen und helfend und stützend da einzugreifen, wo unsere in der Fremde weilenden Brüder dessen bedürfen. Diesen Aufgaben entsprechend soll das Schiff den Namen einer hohen Frau tragen, welche einem im Kampfe hochbewährten Führer zur Seite steht, dem Könige von Sachsen; und welche selbst in ihrem Lande die Milde vertritt und deren Hilfe überall da gewiß ist, wo des Lebens mannigfacher Kampf dazu Veranlassung giebt. — Und so taufe ich dich auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers auf den Namen Ihrer Majestät der Königin von Sachsen — „Carola"!" Das herrlichste Denkmal aber hat sich die menschenfreundliche Fürstin in den Herzen ihrer Zeitgenossen errichtet, bereit Wunden sie heilte und beren Thränen sie trocknete, getreu dem Wahlspruche, den sie dem Albertverein auf die Fahne schrieb: „In omnibus caritas“ („In allem die Liebe!"). Der Königin Carola Erbe. In der ärmsten Hütten eine Trat einst Sachsens Königin. Kalt und öde ist's im Stübchen Not und Kummer wohnen drin. Auf die harte Streu gebettet Liegt ein Knabe fiebernd heiß. — Zu ihm wendet sich Carola, Geht zum Lager sanft und leis, Glättet ihm die wirren Locken, Reicht ihm einen kühlen Trank Und spricht tröstend noch beim Scheiden: „Still, nur still, es währt nicht lang." — 7*
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