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1. Frauengestalten - S. 146

1898 - Wiesbaden : Behrend
— 146 — für die Armen zum Armenarzt, Pfleger und dergleichen oder auch zu den Armen mache. Um 10 Uhr kommen meine Kleinen und bleiben bis gegen 2 Uhr. Um 2x/2 Uhr gehe ich nach unserer Freischule, wo ich bis 3 x/2 Religionsunterricht erteile. Die Zeit von 3!/2 bis 5 Uhr ist entweder durch Gänge oder durch schriftliche Arbeiten für den Verein ausgefüllt. Um 5 Uhr versammeln sich bei mir einige frühere Schülerinnen, und ich halte mit ihnen erst eine förmliche Bibelstunde; nachher trinken wir zusammen Thee und unterhalten uns; zuletzt pflege ich ihnen noch irgend eine sie interessierende Mitteilung aus dem Gebiete der Litteratur und dergleichen zu machen. Um 8 Uhr gehen sie auseinander. Inzwischen sind bei mir die Berichte über die von den Damen gemachten Armenbesuchen eingelaufen. Diese Berichte, weit über hundert an der Zahl, müssen von mir dnrckgesehen, manches daraus notiert, die Besuche neu erteilt werden. Diese Arbeit beschäftigt mich, so lange ich mich noch wach erhalten kann. Am anderen Morgen wird wieder um 41/2 Uhr aufgestanden und dann sogleich ans Korrigieren der von den Kindern gelieferten Arbeiten gegangen. Nach 7 Uhr gehe ich wieder nach dem Stadthause, um den Armen Audienz zu geben. Von 81/2 bis 12 Uhr ist Schule. Die Zeit von 12 bis 3 Uhr wird in der Regel noch ganz ausgefüllt mit Arbeiten für den Verein. Präzise um 3 Uhr gehe ich nach dem Stadthaufe zur wöchentlichen Versammlung des Vereins, die bis nach 41/2 Uhr dauert. Komme ich gegen 5 Uhr nach Haufe, so wartet auf mich eine Schar armer Kinder, denen ich Religionsunterricht erteile. Nachdem ich sie um 6 Uhr entlassen, habe ich entweder Aufsätze zu korrigieren oder dergleichen, oder ich mache Armenbefuche bis gegen 9 Uhr. Dann aber, die letzte Stunde dieses Tages, pflege ich zu guten Freunden zu gehen, um in ihrer Gesellschaft und Unterhaltung ein wenig abzuspannen." Amalie Sieveking war eine der bedeutendsten Chorführerinnen im Reiche der Liebe, denen taufende von edlen Frauen und Jungfrauen auf neugebahnten Wegen zum Dienste der Menschenliebe folgen. 48. Aufruf der Frauen und Jungfrauen Nürnbergs zur Errichtung einer deutschen Flotte. Wenn wir eilten Rückblick werfen auf die Bestrebungen und Errungenschaften unseres Jahrhunderts, auf das Fluten und Ebben im Gebiete des Geisteslebens, so tritt uns das Jahr 1848 als eine scharf nmrisfene Zeitenhöhe entgegen. Wie ein schöpferischer Lenzes-odem ging es damals durch die Volksschichten und rief auf allen Ge-
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