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1. Bd. 4 - S. 298

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
298 Ii. Die Zeit neuer Staatenbildungen. Vaterlandsdichter mit geharnischten Sonetten, und entwickelte nach und nach bei einem Reichthum origineller Gedanken „die reichste Fülle der Formen." Ganz leicht bewegt er sich in deu strengen altnordischen Weisen, in den zarten morgenländischen Ghaselen und Slokas, in den kunstvollen italienischen Versarten zc. Er ist überall in der Welt daheim, wie Herder, und im Morgenlande heimischer als dieser. Mit Vorliebe verweilt er auf Arabischen, Persischen und Indischen Gefilden, pflückt dort die schönsten Blumen der Poesie und bietet sie seinen Landsleuten in meisterhaften, Originaldichtungen gleichen Ueberarbei-tungen. Wie sehr er sich aber auch in Fremdländisches hinein begibt, er bleibt doch immer deutscher Zucht getreu. Er gab „Deutsche Gedichte" und „Oestliche Rosen" heraus. Vou seinen größeren Werken nenne ich nur: „Die Ma-famen des Hariri," eines arabischen Dichters, und „Nal und Damajanti," eine indische Erzählung. Ueber Rückerts Reimgewandtheit erstaunt man. — August Graf von Platen, 1796—1835 erreicht zwar an Geistes- und Phantasiefülle die Höchsten nicht, übertrifft aber alle an Reinheit der Form und Vollendling der Sprache. Von feinen Liebern ist eines der schönsten: „Das Grab im Bu-sento," von seinen großem Werken das vorzüglichste „die verhängnißvolle Gabel," ein satyrisches Drama. Schabe, daß der Mann selbst gar hohe Gebauten von seiner Poesie hatte und feine Eitelkeit leicht verletzt, fein Gemüth verbittert würde. — Ferb. Freiligratlj 1810—1876 ist gleichfalls ein Meister der Form, ungemein farbenreich auch in seinen Übertragungen, gtühenb bis zum Uebermaß im Schwärmen für politische Freiheit. „O lieb, so lang bu lieben kannst" ist eine Perle unserer Poesie. Die zwei besten lebenben Poeten siitb wohl: Ernan. Ge ibel geb. 1815 in Lübeck, welcher uns eine Reihe tiefsinniger, lebensfrischer, rein- und wohltönenber „Ge-bichte" gefpenbet, (er wünschte 1868 unserem Wilhelm I., „daß noch bereinst bein Aug’ es sieht, wie über’s Reich ununterbrochen vom Fels zum Meer bei» Abler zieht,"
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