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1. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 13

1903 - Berlin : Nicolai
13 lich von diesem Strome wohnten, nahmen von den Unterworfenen die römische Sprache an, aus der sich die französische bildete. Die Nachkommen Chlodwigs, Merowinger genannt, wurden träge und zum Kriege untüchtig; sie lebten üppig in ihren Pfalzen (Schlössern) und kümmerten sich nicht um die Regierung des Landes; daher gelangten ihre obersten Beamten, die Hausmeier, zu Macht und Ansehen. Sie waren tüchtige Männer und machten sich um das Land sehr verdient. Einer der tüchtigsten war Karl Martell. Er rettete Europa aus einer großen Gefahr. Es waren nämlich die Araber, Anhänger der Religion Muhammeds, über die Straße von Gibraltar in Spanien eingedrungen. Sie hatten die Westgoten besiegt, fast das ganze Land erobert und dort mächtige Reiche gegründet. Nun trachteten sie danach, ihren Glauben mit Gewalt über das ganze Europa auszubreiten. Sie stiegen über die Pyrenäen und fielen in das Frankenreich ein. Da aber trat ihnen Karl Martell mit seinen tapfern Franken entgegen. Sieben Tage lang standen die Heere einander gegenüber; jedes wartete auf den Angriff des andern. Endlich griffen die Araber mit Ungestüm an. Aber Mann an Mann standen die Franken fest wie die Mauern hinter ihren Schilden und wehrten die Feinde mit Speer und Schwert ab. Bis tief in die Nacht dauerte der Kampf. Da fiel der Führer der Araber, und nun wichen diese zurück. Als sie nach Jahren wiederkamen, wurden sie von Karl wieder geschlagen. So rettete dieser Frankreich und das ganze Abendland vor der Herrschaft der Muhammedaner. Man nannte ihn deshalb den Hammer. (Martell.) Nach Karls Tode wurde sein Sohn Pipin der Nachfolger in feiner mächtigen Stellung. Dieser war zwar von kleiner Gestalt, aber von gewaltiger Kraft und hohem Mute. Man erzählte: Als einst die Leute über feinen kleinen Körper spotteten, da ließ er in seinem Tierzwinger eines Tages einen Löwen mit einem Stiere kämpfen und forderte die anwesenden Großen auf, den Stier aus dem Rachen des Löwen zu befreien. Keiner von ihnen wagte es. Da sprang Pipin in den Zwinger und hieb dem Löwen mit dem Schwerte den Kopf ab. Da bekamen alle Achtung vor ihm und spotteten nicht mehr über seinen kleinen Körper. Er herrschte wie ein König; unfolgsame Beamte zwang er zum Gehorsam. Er bekriegte die noch heidnischen Sachsen, um sie feinem Reiche zu unterwerfen. Eifrig unterstützte er die Missionare, die hinaus-
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