Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 23

1903 - Berlin : Nicolai
und damit mildere Sitten. Im Südosten des Reiches entstand die bayrische Ostmark, aus der sich das mächtige Österreich gebildet hat. Otto wird römischer Kaiser. Otto war so mächtig und so angesehen geworden, wie kein anderer König seiner Zeit. Daher ging er nach Rom, um sich, wie einst Karl der Große es getan, zum römischen Kaiser krönen zu lassen. In der Peterskirche krönte und salbte ihn der Papst und erhob ihn damit über alle Könige, zum Schutzherrn der Stadt Rom und der ganzen Christenheit. Otto wollte aber nicht nur den Namen eines Kaisers tragen, er forderte auch Gehorsam. Das gefiel den Römern nicht; sie empörten sich sogar gegen ihn. Er mußte mehrmals nach Italien ziehen, um sie zur Ruhe zu bringen. Einen Papst, der sich ihm widersetzte, nahm er gefangen und führte ihn mit sich nach Deutschland. Sorge für Religion und Bildung. Ottos Sorge richtete sich auch auf die sittliche Bildung des Volkes, das zum großen Teile in Unwissenheit und Roheit dahin lebte. Nur Religion und Bildung konnten hier helfen und bessern. Otto unterstützte daher die Kirche und ihre Diener, ließ Gotteshäuser erbauen, gründete Bistümer und stattete sie reichlich aus. In Magdeburg schuf er ein Erzbistum und stellte es auch über die Bistümer zu Havelberg und Brandenburg. Es sollte besonders dazu dienen, das Christentum im Wendenlande zu verbreiten. Des Kaisers jüngster Bruder Bruno war Geistlicher und später Erzbischof von Cöln geworden. Er hatte sich schon als Knabe durch seine Lust am Lernen ausgezeichnet, und als Mann wurde er wegen seiner Gelehrsamkeit allgemein bewundert. Bruno stellte die hohe Schule Karls des Großen wieder her und unterrichtete selbst an ihr. Von dieser Schule gingen gelehrte Männer aus und verbreiteten Bildung durch ganz Deutschland. Religion und Bildung hoben das Volk allmählich aus eine höhere Stufe der Gesittung. Ottos Lebensabend und Tod. Am Abende seines Lebens hielt Otto der Große noch einen Reichstag zu Quedlinburg ab. Alle Völker seines weiten Reiches entsandten ihre Vertreter und ließen ihm den schuldigen Tribut und Geschenke überreichen, um ihm dadurch ihre Verehrung zu erweisen. Es war ein schöner, erhebender Tag. Aber Otto fühlte, daß seine letzte Stunde bald schlagen werde. Nach einem ruhmvollen Leben, nach Kampf und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer