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1. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 53

1903 - Berlin : Nicolai
53 hielt viel auf den gemeinsamen Gesang der Gemeinde, dichtete selbst erhebende Kirchenlieder und ermunterte andere Dichter dazu. Es geschah Wohl, daß die Gemeinde ein solches Lied anstimmte und sich dadurch zum evangelischen Glauben bekannte, während der Priester sich anschickte, die lateinische Messe zu lesen. Ein heftiger Feind der Reformation sagt: „Luthers Lieder haben mehr Seelen verführt als seine Schriften und Predigten." Das Kirchenlied wurde von nun an ein wesentlicher Teil des Gottesdienstes. Luther und andere evangelische Geistliche reisten umher, richteten den Gottesdienst nach evangelischer Weise ein, verbesserten die alten Schulen oder richteten neue ein. — Reichstage zu Speier und in Augsburg. Kaiser Karl hätte die evangelische Lehre gern unterdrückt, aber seine auswärtigen Kriege hinderten ihn daran. Auf dem Reichstage zu Speier wurde die weitere Verbreitung der Reformation verboten. Dagegen protestierten (d. H. erhoben Widerspruch) evangelische. Fürsten und Städte; seit der Zeit nannte man die Evangelischen auch Protestanten. Im Jahre 1530 hatte der Kaiser Frieden mit König Franz. Da erschien er auf dem Reichstage zu Augsburg. Hier wurde das von Philipp Melanchthon verfaßte Glaubensbekenntnis der Protestanten vorgelesen (Augsburgische Konfession). Karl verwarf es und befahl, die Evangelischen sollten sich aller Neuerungen enthalten. Damals schlossen evangelische Fürsten und Städte den Bund zu Schmalkalden zur Verteidigung ihres Glaubens. Auch die katholischen verbanden sich. Allgemein fürchtete man damals, der Religionskrieg würde ausbrechen. Aber es mahnte eine allen Christen drohende Gefahr zur Eintracht. Die Türken, die sich in der Balkanhalbinsel festgesetzt hatten, waren in Österreich eingebrochen und drangen 1529 bis nach Wien vor. Die Tapferkeit der Besatzung rettete damals die Stadt; denn sie schlug alle Stürme zurück und zwang die Türken zum Abzüge. Aber 1530 drangen sie wieder vor. In dieser Bedrängnis seiner Erblande schloß Karl mit den Protestanten Frieden, denn er bedurfte auch ihrer Hilfe. Sie versagten ihm ihren Beistand nicht, nachdem Luther selbst sie zum Türkenkriege aufgefordert hatte. Es kam ein so starkes Reichsheer zusammen, daß die Feinde nicht wagten, Wien anzugreifen, sondern abzogen. Das geschah unter schweren Verheerungen. 1529 1530 1529
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