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1. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 83

1903 - Berlin : Nicolai
83 Ein solches Turnier dauerte oft mehrere Wochen. Es war nicht ohne Gefahr für die Kämpfer; denn es gab oft zerbrochene Glieder, selbst Todesfälle waren nicht selten. Die geistlichen Ritterorden. In Jerusalem verbanden sich Christen, um Krankenhäuser zu gründen, in denen leidende Glaubensgenossen gepflegt werden sollten. Aus solchen Gesellschaften entstanden die geistlichen Ritterorden. Die Kranken bedurften auch des Schutzes, es traten daher Ritter hinzu; sie bedurften auch der Seelsorge, daher wurden die Ritter zugleich Geistliche. Sie gelobten, wie die Mönche, arm, keusch und gehorsam zu sein, zugleich aber Kranke zu Pflegen und gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Wahrend der Kreuzzüge kamen diese Orden durch ihre Tapferkeit zu hohem Ansehen, erwarben auch reichen Besitz an Geld und Gut. Die drei berühmtesten dieser Orden gehörten drei Nationen an; sie waren durch die Farbe der Mäntel, die sie über dem Panzer trugen, leicht zu unterscheiden. Die Johanniter, Italiener, trugen schwarze Mäntel mit dem weißen Kreuz, die Templer, Franzosen, weiße Mäntel mit dem roten Kreuz. Ein mildtätiger Deutscher hatte in Jerusalem ein solches Krankenhaus gegründet. Nachdem diese Stadt wieder in die Hände der Türken gefallen war, zogen sich die Pfleger nach der Küste zurück, um Verwundete und Kranke vor Acco zu pflegen, das von den Kreuzfahrern belagert wurde. Hier traten auch Ritter hinzu, die sich nach dem Namen der Jungfrau Maria, ihrer Schutzheiligen, Marienritter nannten. Mit ihnen gründete der Hohenstaufefriedrich, Barbarossas Sohn, den deutschen Ritterorden. Die Mitglieder trugen auf dem weißen Mantel ein schwarzes Kreuz. Kampf gegen die Ungläubigen, Beschützung der Bedrängten, der Witwen und Waisen, dazu Krankenpflege waren die Hauptaufgaben, die sich auch dieser Orden stellte. Er war es, der den heidnischen Preußen das Land an der Weichsel, dem Pregel, der Memel, am Frischen und Kurischen Haff entriß und dort den Ordensstaat Preußen gründete (Ii. Teil). Die Johanniter und vor ihnen wohl die Templer besaßen in der Nähe Berlins die Dörfer Marienfelde, Mariendorf, Tempelhof und Richardsdorf (Rixdorf). Die Ritterburgen.*) Um vor Feinden sicher zu sein, bauten die Ritter auf ihren Lehnsgütern befestigte Schlösser, Burgen, ge- *) Vergleiche: „Ritterburg" und „Im Rittersaale", „Kulturgeschichtliche Bilder von Ad. Lehmann". 6*
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