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1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 17

1912 - Langensalza : Beltz
— 17 — sogar nicht einmal von ihren Waffen Gebrauch machen, denn Pfeile, Wurfspieße und Schilde waren durchnäßt und nicht gut zu gebrauchen. Ihre Feinde, die meist leicht bewaffnet waren und deshalb angreifen oder sich zurückziehen konnten, wie sie wollten, hatten von solchen Unfällen weniger zu leiden. Überdies waren sie auch an Zahl den Römern weit überlegen, denn auch die früher bedenklichen hatten sich, wenn auch nur, um Beute zu machen, jetzt eingefunden. Sie umringten die schwächeren Römer, die schon in den vorangegangenen Kämpfen viele Leute verloren hatten, um so leichter und machten sie nieder. So kam es, daß Darus und die angesehensten Führer, die schon verwundet waren, fürchteten, daß sie lebendig in die Hand des Feindes geraten oder von dem erbitterten Gegner grausam getötet werden könnten, und legten Hand an sich selbst. Sobald die Kunde davon sich verbreitete, setzte sich keiner, wenn er auch noch Kräfte hatte, weiter zur wehr. Die einen ahmten dem Beispiel ihrer Führer nach, die andern warfen die Waffen weg und ließen sich ohne Gegenwehr niedermachen. Rn Flucht war, wenn man auch wollte, nicht zu denken. Rlle wären umgekommen oder in Gefangenschaft geraten, wenn nicht die Feinde nach Beute zu begierig gewesen wären. So gewannen die kräftigsten unter den Römern einen Vorsprung, um zu entkommen. (Hichts Blutigeres gab es je als das Schlachten dort in den Sümpfen und Wäldern Germaniens. Vorzugsweise hatten es die Feinde auf die Sachwalter abgesehen. (Einigen stachen sie die Rügen aus, anderen schnitten sie die Hände ab; einem nähten sie den Mund zu, nachdem sie ihm die Zunge ausgerissen hatten. Diese nahm einer der Barbaren in die Hand und sprach: ,,Nun höre endlich auf zu zischen, Schlange!" Florus Iv. 12.) (Rls Ruguftus von dieser großen Niederlage Kunde erhielt, war er so niedergeschlagen, daß er mehrere Ittonate hindurch haar und Bart wachsen ließ. Bisweilen stieß er den Kopf gegen die Tür und rief dabei aus: ,,Darus, gib mir die Legionen wieder!" Den Tag der Niederlage beging er alljährlich als einen Tag tiefer Trauer. Sueton 23.) düffius Bio, Römische Geschichte (bis 229). 8. Heimkehr aus der Teutoburger Schlacht. Derselbe Bach, an dem ein römischer Flüchtling niedergesunken war, durchrieselte tausend Schritte tiefer die ländliche Besitzung eines freien germanischen Bauern. Sie bestand aus einem mit Flechtwerk umhegten Hofraum, auf welchem unter mächtigen (Eichen das Wohnhaus desselben und die Häuser der Hintersassen lagen, einer nach der einen Seite sich ausbreitenden Wiesenfläche, auf welcher die Pferde, Fohlen, Kühe und Rinder weideten, während auf der anderen Seite die in drei Schläge eingeteilte Rckerflur sich weithin ausdehnte. Zwischen beiden lag der durch eine Wallhecke eingehegte Kamp. Rahe oberhalb des Hofes befand sich die Bleiche, auf die man durch eine in den Hofraum eingelassene Pforte gelangte, und auf welcher lange Streifen weißen Leinens ausgebreitet lagen. Zwischen ihr und der weide floß das Bächlein talwärts an der einen Längsseite des Bauernhauses vorbei. Dieses war für die damaligen Verhältnisse groß und lang und bekundete dadurch die Bedeutung und den Wohlstand des Besitzers. Der Hof hieß der Dütehof und war der größte und angesehenste im Gau. Das Wohnhaus bestand aus Fachwerk. Die Zwischenräume waren Niciol, Bilder und Geschichten. I. 2
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