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1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 32

1912 - Langensalza : Beltz
— 32 — Spitze versehen, die aber so scharf und zweckmäßig gearbeitet ist, daß diese Waffe, wie es die Lage erfordert, zum Fern- und Nahkampf verwendet werden kann. Der Reiter begnügt sich mit Schild und Framea. Das Fußvolk schleudert auch Wurfspeere, jeder immer mehrere und aus außerordentliche Entfernung hin, ungerüstet oder nur im leichten Feldmantel. Keine prahlerische Kleidung lieben sie. Nur die Schilde malen sie zur Unterscheidung mit verschiedenen Farben an. Wenige nur besitzen Panzer, kaum der eine oder der andere einen Helm oder eine Sturmhaube. Die Pferde zeichnen sich nicht durch Schönheit, nicht durch Schnelligkeit aus. Huch werden sie nicht nach unserer Weise gelehrt, künstliche Wendungen zu machen. Geradeaus wird geritten oder mit einer Wendung nach rechts geschwenkt, und zwar in so geschlossener Form, daß keiner zurückbleibt. 3m allgemeinen liegt im Fußvolk ihre Hauptmarke. Daher kämpft auch das Fußvolk unter den Reitern, denn [ene Fußkämpfer, die sie aus der gesamten jungen Mannschaft auswählen und vor die Schlachtreihe stellen, sind durch ihre Behendigkeit imstande, am Reitertreffen sick zu beteiligen. Die Schlachtordnung wird aus keilförmigen Abteilungen zusammengestellt. Zurückzuweichen, wenn nun wieder ein neuer Angriff erfolgt, gilt mehr für ein Zeichen der List als der Furcht. Hm meisten treibt sie aber zur Tapferkeit der Umstand an, daß kein blindes Ungefähr, noch die zufällige Zusammenstellung den Schlachthaufen oder den Keil ordnet, sondern die Familie und die Verwandtschaft. Dazu sind ihre Lieben in der Nähe. Sie hören den Zuruf ihrer Weiber und das Geschrei ihrer Kinder. 3rt ihnen sieht ein jeder seine heiligsten Zeugen, seine größten Lobredner. Zur Mutter, zur Gattin bringt er seine Wunden. Diese unterstützen durch Speise und Zuspruch die Kämpfenden. Die Geschichte meldet, daß Frauen manche wankende und selbst verlorene Schlacht wieder in das Gleichgewicht brachten durch ihr Flehen, durch ihre entgegengehaltene Brust, durch die Hinweisung auf - die drohende Gefangenschaft, die sie um ihrer Frauen willen besonders unerträglich dünkt. Sie haben eine Hrt von Kriegsgesängen, durch deren Dortrag, Barditus genannt, sie sich zum Kampfe begeistern, und deren Klang für den Husgang der bevorstehenden Schlacht als Vorbedeutung gilt. Denn je nachdem der Gesang durch die Schlachtreihe braust, flößt er dem Feinde Schrecken ein oder erfüllt sie selbst mit Zagen. (Es scheint, als ob er ihnen nicht sowohl den Husdruck menschlicher Stimmen als den kriegerischer Kraft bedeute. Vor allem streben sie nach rauher Wildheit des Tones und dumpf grollendem Widerhall. Deshalb halten sie den Schild vor Den Mund, damit die Stimme, an der Wölbung sich brechend, voller und stärker zurückhalle. 3hre Toten schaffen sie auch in unentschiedenen Schlachten zurück. Den Schild zu verlieren, ist die größte Schmach. Wer davon betroffen wird, wird ehrlos. Keinem ©pfer darf er beiwohnen, keine Versammlung besuchen. Mancher, der den Krieg überlebte, hat seine Schande durch den Strang geendet. (Eacitus, Germania, (um 100 n. Lhr.) 11. Der Einfluß der Römer aus Sitte und Brauch der Germanen. Mannigfach waren die Gründe, die einen römischen (Einfluß auf Sitte und Brauch der Germanen bedingten. Römische Kaufleute durchzogen vom
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