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1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 149

1912 - Langensalza : Beltz
— 149 — 67. Heinrich Vi. f 28. September 1197. 3m labre 1189 war Wilhelm Ii. von Sizilien, der letzte der legitimen normannischen Herrscher, gestorben, nachdem er vorher die Edlen des Reiches dem König Heinrich und Konstanze, der rechtmäßigen Lrbm, hatte schwören lassen. Hber die Barone achteten des Lides nicht und erhoben Canltreö auf den Thron, einen Bastard, den Herzog Roger, ein Bruder Konstanzens, mit einer Gräfin von Lecce gezeugt hatte; und diese Wahl ward vorn Papst als Lehnsherrn der Krone Siziliens gebilligt. Heinrich hatte, in Deutschland voll beschäftigt, einstweilen nur seinen ehemaligen militärischen (Erzieher, den tapfern Marschall Heinrich von Kalben, nach 3talien entsenden können. Der Marschall, einer der bedeutendsten Dienstmannen des Reichs, warb in Rpulien ein kleines Heer, aber seine anfänglichen Fortschritte wurden bald durch die Fieberdünste Unteritaliens gelähmt. (Es war im Sommer 1190, zur selben Seit, da Kaiser -5^Edrich im Sales ertrank: in 3talien wie im Orient fand die staufische Sache Hindernisse. Da wurde König Heinrich durch feinen vertrag mit Heinrich dem Löwen in Deutschland frei. Sofort eilte er nach Italien, mit Beginn des Jahres 1191 rückte er ins römische Gebiet ein, und rücksichtslos zwang er dem zögernden Papst durch Husspielen der Römer gegen das kurtale Regiment die Kaiserkrone ab, am 15. Hpril 1191. Und nun überschritt er die Grenzen seines Königreichs und begann die Belagerung der entscheidenden Festung, Neapels. Hber die Belagerung zog sich in den Sommer hin, furchtbare Fieber verderbten das nordische Herr, (Erzbischof Philipp von Heinsberg starb, der Kaiser selbst lag totkrank darnieder. 3m 24. Hugust 1191 nutzte das Lager aufgehoben werden, der Feldzug war mißlungen. Heinrich ging nach Deutschland zurück; dort blieb er die nächsten ^ahre; doch niemals hat er als höheres Ziel seiner Politik die (Eroberung Siziliens vergessen. 3n Deutschland aber erregte der Kaiser durch sein rücksichtsloses und herrisches Huftreten gegenüber den Bischöfen und Fürsten eine allgemeine Unzufriedenheit. Die (Empörung ergriff ganz Mittel- und Norddeutschland. Das Kaisertum war in großer Gefahr. Da rettete ein unerhörter Glücksfall den Kaiser aus aller Drohung. König Richard Löwenherz war auf feiner heimfahrt von der Kreuzfahrt zum heiligen Lande an die dalmatinische Küste verschlagen worden. Don hier aus mitten im Idinter des Jahres 1192 auf 1193 zur See weiter zu gehen, erschien ihm zu gefährlich, wie leicht konnte er an die Gestade Frankreichs, in die Hände König Philipps, jetzt feines erbittersten Gegners, geworfen werden. So beschloß er, sich verkleidet nach Rorddeutschland zu Heinrich dem Löwen durchzuschlagen, um mit dessen Hilfe (England zu erreichen. Der abenteuerliche plan mißlang: am 21. Dezember 1192 wurde Richard bei Wien erkannt und von seinem Todfeinde, dem Herzog Leopold von (Österreich auf Burg Düren stein an der Donau gefangen gesetzt. Sofort begann Kaiser Heinrich das (Ereignis zu nutzen. (Er brachte sich in den Besitz der Person Richards, um einige Hnklagen gegen ihnf die sich angeblich auf deutsche Interessen bezogen, als oberster Richter zu untersuchen. Kaum aber war Richard in seiner Gewalt, so begann er dessen Gefangenschaft meisterhaft gegen die niederrheinisch - sächsische Fürstenverschwörung auszuspielen, indem er einerseits mit der Husliefe-rung Richards an König Philipp von Frankreich drohte und auf diese
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