Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 152

1912 - Langensalza : Beltz
— 152 — gewärtig; im September stach die Flotte in See; stündlich erhoffte man den Hufbruch des Kaisers. Da ist Heinrich am 28. September 1197 zu Messina gestorben. Ein Zug bitterer Wehmut ergriff die Nation bei dieser Nachricht. Heinrich hatte das Gleichgewicht ihrer fürstlichen Gewalten hergestellt, er hatte die unendlichen sozialen Kräfte ihrer mittleren Stände entbunden; noch mehr als Friedrich hatte er die Deutschen politisch zum ersten Volke des Abendlandes gemacht; stolz sah der Deutsche herab auf die zerfahrene Ohnmacht der Romanen. Großen Geschicken schien die Nation entgegenzugehen, nach einem hohen Ziele streckte sie sich: da ward ihr der alles lenkende Herrscher entrissen. Wir begreifen die rührenden Totenklagen der Zeitgenossen, die unter dem politischen verfall der folgenden Generationen um so bitterer aus-tönen. Rber stellen wir uns auf den nationalen Standpunkt der Gegenwart, so werden wir den jähen Rbbruch der staufischen Universalpolitik erleichtert begrüßen. Die nationale Bedeutung Heinrichs ist nicht in seiner Universalpolitik an sich begründet, sondern in deren Nebenwirkungen: in dem Stolze, mit dem sie uns noch heute erfüllt, dessen Fortleben ihr einen ewigen Platz sichert im nationalen Gedächtnis, und in dem großen Zuge, den sie dem geistigen Leben des ausgehenden 12. Jahrhunderts verlieh, jenem Zeitalter des emporblühenden Rittertums und eines unendlich fordernden geistigen Fortschritts. Lamprechl, deutsche Geschichte, Berlin 1909. 68. Die Staufen. Ihr Staufen wäret das Königshaus, Wie es träumten die deutschen Herzen, Nie loschen in deutschen Landen aus Euere Totenkerzen .... 2. Noch spricht die deutsche Mutter dem Kind Von Rotbart, dem schlafenden Kaiser, Noch kreisen im kalten Novemberwind Seine Raben am Kyffhäuser. 3. Die Staufensehnsucht nach welschem Land Liegt mächtig im Blut uns allen, Wir müssen im Traume noch wie gebannt Über die Alpen wallen. 4. Es ziehen mit uns — ihr Gewaffen blinkt — Die zu Waiblingen Treue geschworen, Der alte Schlachtruf der Staufen klingt An Romas ewigen Toren. 5. Es reitet im Sarazenentroß Kaiser Friedrich zu frohem Jagen, Von König Manfreds apulischem Schloß Klingt es wie Lautenschlagen. 6. ltnd segnendes Glück und Sonnenschein Liegt auf goldenen Staufenscharen,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer