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1. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 157

1912 - Langensalza : Beltz
— 157 — mählich schwach und zu eitlem Scheine. (Er ist so stolz auf die Majestät seines kaiserlichen Amtes und doch wurde sein Schicksal, daß er sich selbst die wurzeln seiner Herrenmacht zerstören muß." „Die Leute hier sagen oft, daß die Herrlichkeit des Reiches Klein werde, und sie fürchten Unheil auch für unsere Burgen im Preußenlande." ,Der bescheidene Mann meidet vergebliche Sorge. Du weißt, wir Brü--der deuten nicht und grübeln nicht, wir schaffen schweigsam und warten überall unseres Hnües. hier im Lande säen wir deutsche Saat. wenn einst die Zeit der (Ernte kommt, dann mögen andere zusehen, die nach uns leben." (Er wies auf zwei blondhaarige Knaben, welche an die Knie der Mutter geschmiegt den fremden Herrn anstarrten. Huch die deutsche Saat, bei welcher Ivo tätig war, wurde zuweilen Lurch die Kriegsrosse der heidnischen Preußen niedergetreten. (Er war ein harter Kampf, und es war ein sorgenreiches Wachstum, aber ihm erschien es als groß und als heilsam für alle, die er lieb hatte, wenn er mit feinem getreuen Gesellen Lutz gegen die Feinde ritt oder wenn er im Rate der Ansiedler tagte, so oft er den alten Sibold gleich einem Ahnherrn zwischen der Kinderschar sitzen sah, welche in seinem hause aufblühte, und immer wenn er das mutige und hochgesinnte Weib im Hime hielt, welches sich ihm in der Todesnot cerlobt hatte, freute er sich des Tages, wo er ein Mitbruder des deutschen Hauses geworden war und aus einem thüringischen (Edlen der 3do, den sie den König nannten, ein burgmann von Chorn. G. Freitag, Die Brüder vom deutschen Hause, Leipzig, Hirzel. 72. Konradin, der letzte Hohenstaufe. 29. Oktober 1268. Huf unparteiischem, leidenschaftslosem, rechtlichem Wege, so hieß es, müsse über das Schicksal der (Befangenen von Hstura (Konradin von Hohenstaufen und seine (Betreuen) entschieden werden. Deshalb ließ der König (Karl von Anjou) Richter und Rechtsgelehrte aus mehreren Teilen des Reiches nach Neapel kommen, welche untersuchen und das Urteil sprechen sollten. Jeder von ihnen, das hoffte er, werde der Anklage beistimmen: Konradin sei ein Frevler gegen die Kirche, ein (Empörer und Hochverräter an seinem rechtmäßigen Könige und gleich allen seinen Freunden und Mitgefangenen des Todes schuldig. — Rls die Richter diese Anklage hörten, erschraken sie sehr, wagten aber, der wilden Grausamkeit Karls eingedenk, lange nicht, ihre entgegengesetzte Ansicht unverhohlen darzulegen. Da trat endlich der edle Guido von Suzara hervor und sagte mit lauter lind fester Stimme: „Konradin ist nicht gekommen als ein Räuber oder (Empörer, sondern im (Blauben und Vertrauen auf sein gutes Recht. (Er frevelte nicht, indem er versuchte, sein angestammtes väterliches Reich durch offenen Krieg wiederzugewinnen; er ist nicht einmal im Angriff, sondern auf -er Flucht gefangen, und (Befangene schonend zu behandeln, gebietet göttliches wie menschliches Recht." — (Erstaunt über diese unerwartete Erklärung, wandte König Karl — das niedrige Geschäft eines Anklägers selbst übernehmend und seine Behandlung Benevents vergessend — hiegegen ein, -aß Konradins Leute sogar Klöster angezündet hätten — worauf aber <Buido ungeschreckt erwiderte: ,,wer kann beweisen, daß Konradin und seine Freunde dies anbefohlen haben ? Ist nicht Ähnliches von anderen Herren geschehen? Und steht es nicht allein der Kirche zu, über vergehen wider die Kirche zu urteilen?" — Alle Richter bis auf einen, den unbedeutenden,
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