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1. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 28

1912 - Langensalza : Beltz
— 28 — werden von Tag zu Tag mehr Einschränkungen im Königlichen Haushalte notwendig; auch ich verzichte auf einen Teil meines Gehaltes' ach, es ist )a nicht anders möglich! — Gräfin Voß. (Erinnerungen. 12. Aus der Schlacht bei Preußisch-Ehlau. 8. Febr. 1807. — Am diese Zeit — es war bereits gegen Mittag — gelang es dem unermüdlichen Marschall Davout, dem genialen Schüler seines E^^'^sesen den russischen linken Flügel unter Heranziehung der Owiswn Gudm einen solchen erfolgreichen Stoß auszuführen, daß das russische Heer gezwungen wurde, auf das nordöstlich von Eylau gelegene Dorf Auklappen zurückzugehen. Ein großer Teil desselben Flügels batte sich schon in das noch weiter nordöstlich gelegene Birkenwäldchen von Kutschltten geworfen. Als die Franzosen auch dies nahmen, hatten As iffll^n letzten Stützpunkt verloren, und das Geschick der Schlacht schien zu Ungunsten der Russen entschieden. Nur ein Wunder Eounte sie retten. Und dies Wunder geschah. Im Augenblicke der höchsten Not erschien der General von L'estocq mit dem winzigen Rest ,/Uutma 5ü00 ^ann zusammengeschmolzenen preußischen Armee welcher Napoleon Tod und Verderben geschworen. General von L'estoca war in der Frühe des Morgens aufgebrochen, entschlossen, Bennigsen Hufe zu bringen, und sollte er mit dem ganzen Korps darüber zugrunde gehen. Unter den schwierigsten Verpflegungs- und Wegverhältnissen war man vorwärts gedrungen. Unglaubliches hatte dar Korps schon tn den Tagen vorher ertragen. Seit dem 2. Februar hatte man unter den wir rigsten Umständen 140—150 Kilometer, zum größten Teil Nachtmärsche, zurückgelegt. Bergauf, bergab hatte sich der Weg gezogen. Die lehmigen Wege, beim Regen schlüpfrig und grundlos, waren nach dem Eintritt des Frostes mit steinharten, scharfen Kanten durchschnitten, welche für Mensch und Tier gleich schwierig zu passieren waren. Ohne Verpflegung, ohne Nachtquartiere, ohne Lagerfeuer, mußten sie nach der veralteten umständlichen Methode oft stundenlang warten, bis sich cie auseinandergezogenen Truppenabteilungen wieder gesammelt hatten. Lind dennoch lebte in diesem kleinen Rest der preußischen Armee ein freudiger Geist, ein Wille, der es allein erklärlich macht, daß sie, ohne zu murren, immer neue Anstrengungen auf sich nahmen. Aber unter ihnen befand sich auch ein Mann, dessen alleinige Anwesenheit wie ein belebender Hauch auf die Truppen wirkten der geniale von glühender Vaterlandsliebe erfüllte Scharnhorst. Er ahnte, daß an diesem Marsche ein Stück Entscheidung für das Vaterland hing. „Das ^piel ist groß," hatte er an jenem Tage an einen Freund geschrieben, und er war gewillt, für dieses Spiel sein ganzes Selbst, sein Wissen und Können, sein Leben als Einsatz hinzugeben. Kaum hatte man in Erfahrung gebracht, daß die Russen auf Eylau zurückgegangen waren als die Befehle für die veränderte Marschrichtung des Korps sofort erlassen wurden und noch im Dunkel der Nacht an die einzelnen Abteilungen des Korps abgingen. Tiefer Schnee bedeckte den Boden und verhinderte das Vorwärts-kommen. Aber als man, näherkommend, wußte, daß der Kampf bei
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