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1. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 67

1904 - Bonn : Hanstein
67 reits 450 Lateinschüler und die Gymnasien in Xanten und Wesel 230. Daß auch die allgemeine Volksbildung- nicht vernachlässigt wurde, zeigen uns besonders Beispiele vom Niederrhein. In Xanten, Weeze bei Goch, Kapellen bei Geldern und an zahlreichen anderen Orten lassen sich Volksschulen nach-weisen, und wenn der Lehrer vom Dorfe Rheurdt bei Geldern jährlich 10 Gulden und von jedem Kinde 5. (resp. 4.) Stüber monatliches Schulgeld als Gehalt bezog, dann war das im Vergleich zu anderen Beamten1) sehr hoch. Beim Ausgang des Mittelalters beginnt die Geschichtsschreibung allmählich immer zielbewusster ihre Tätigkeit. Unter den zahlreichen deutschen Chroniken nimmt die „Cronica van der hilligen stat van Coellen“ die ein Ungenannter 1499 in niederdeutscher Mundart veröffentlichte, eine der ersten Stellen ein. Sie ist nicht nur eine Chronik der Stadt, sondern auch eine Weltchronik. Durch die großen Entdeckungsreisen, die man im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts machte und die die europäische Welt gewaltig aufregten, wurde die Erdkunde eine volkstümliche Wissenschaft. Sowohl weitere Volkskreise, wie auch die Gelehrten beschäftigten sich gerne mit ihr. Der Begründer der neuern Geographie, Gerhard Kremer, oder wie er sich nach der Sitte damaliger Zeit nannte, Merkator, ist nach Abstammung und Leben ein Sohn der Rheinlande. Er wurde am 5. März 1512, in Rupelmande in Flandern geboren, als seine Eltern, die im Herzogtum Jülich wohnten, dort zu Besuch weilten. Die erste Erziehung leiteten die Eltern. Er selbst bezeichnet das Herzogtum Jülich als seine Heimat: „Obwohl ich in Flandern geboren bin, so sind doch die Herzöge von Jülich meine angestammten Landesherren; denn unter ihrem Schutze bin ich in jülichschen Landen und von jülichschen Eltern erzogen. Die weitere Ausbildung erhielt der Knabe im Kloster der Brüder „vom gemeinsamen Leben“ in Herzogen-busch und auf der Universität zu Löwen, die er seit 1530 besuchte. Hier trieb er anfangs philosophische Studien, später *) Der Dombaumeister zu Frankfurt bezog- 10—20 Gulden jährlich.
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