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1. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 84

1904 - Bonn : Hanstein
84 Nach mehreren vergeblichen Kämpfen am Niederrhein faßten die Spanier den Plan, von Rheinberg nach Venlo einen Kanal zu bauen; sie wollten dadurch den bedeutenden Rheinhandel in die Maas und so auf spanisches Gebiet lenken, um die Holländer dauernd zu schädigen und zu schwächen. Trotz der Hindernisse, die die Holländer ihnen beim Bau bereiteten, war der Kanal doch 1627 soweit fertiggestellt, daß er von Rheinberg bis Geldern mit flachen Schiffen befahren werden konnte. Da den Spaniern aber bald die Geldmittel zum weiteren Kriege fehlten und ihre Soldaten meuterten, gelang es den Holländern 1629, Wesel zu erobern ; sie nahmen dann Duisburg und Ruhrort ein und vertrieben die letzten Spanier aus Wetzlar. Diese Verluste führten 1630 den Vertrag zu Brüssel herbei; der bestimmte, daß die umstrittenen Gebiete (Jülich, Cleve u. s. w.) von Spaniern und Holländern geräumt werden sollten. So zeigten auch die Rheinlande das Gepräge eines dauernden Kriegszustandes. Leere Dörfer und Flecken, deren Bewohner sich vor den zuchtlosen Scharen in dichte Wälder und schützende Gebirgsschluchten flüchteten, waren keine Seltenheiten. Den Freveltaten der Spanier stellten sich die der Holländer „würdig“ zur Seite. Letztere verstanden es auch, unerhörte Rheinzölle zu erpressen und den Rheinverkehr schwer zu schädigen. Die Steuern zur Deckung der Kriegskosten erreichten eine unheimliche Höhe. Trotzdem auf dem Reichstage zu Regensburg 1629 die Neutralität der pfalz-neuburgischen und brandenburgischen Rheinlande anerkannt worden, werden dieselben mit den übrigen Rheinlanden in der Folgezeit doch zum Schauplatze des großen Krieges. Während Gustav Adolf selbst im mittleren und südlichen Deutschland sich zu schaffen machte, sandte er seinen Feldherrn Baudissin mit einem Heere ins nördliche Deutschland, wo derselbe große Verwüstungen anrichtete. Im Oktober des Jahres 1631 brach Baudissin, mit den Hessen vereinigt, in die Rheinlande ein, um die dortigen Fürsten aus ihrer Neutralität hinauszudrängen. Zwar versprach er gegen Kontribution rücksichtsvolle Behandlung; doch bezeichneten vor ihm Furcht und Schrecken, hinter ihm Greuel und Verwüstung den Weg, den er zog. Von Altenkirchen aus drang er über den Westerwald auf Siegburg zu. Die Klöster Ehrenstein, Heisterbach, Nonnenwerth und Vilich, die Städte Linz,
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