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1. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 123

1904 - Bonn : Hanstein
123 die Provinz ihrer alten geschichtlichen Bedeutung gemäß hervorragenden Anteil an der Gesetzgebung Deutschlands und Preußens. In wirtschaftlicher, wissenschaftlic h e r und künstlerischer Beziehung haben die Rheinlande im 19. Jahrhundert einen Aufschwung genommen, der ihrer bisherigen geschichtlichen Werdezeit sich würdig anreiht. Eine Grundbedingung der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes oder Landesteiles ist der Verkehr. Das erste Erfordernis für die gedeihliche Entwickelung des Verkehrs sind gute Verkehrswege, seien es solche zu Land oder zu Wasser. Um das Jahr 1800 gab es in ganz Preußen kaum 70 km ausgebaute und zu jeder Jahreszeit passierbare Straßen. Auch in den rheinischen Kleinstaaten war der Wtegebau wenig gefördert worden. Nach dem Muster der römischen Feldherren aber erbaute Napoleon zur Zeit seiner Herrschaft über die Rheinlande auch hier zahlreiche gute Straßen, die vornehmlich als Heerstraßen der schnellen Beförderung der Truppen dienen sollten und daher eine möglichst gerade Richtung nahmen, ohne auf den Verkehr besondere Rücksicht zu nehmen. So baute er von Wtesel aus eine rechts- und linksrheinische Straße nach Köln, die von dort nach Koblenz führten. Im Jahre 1816 betrug die Länge des Straßennetzes bereits 1650 km. Unter preußischer Regierung nahm der Straßenbau einen mehr dem Verkehr dienenden raschen Fortgang, und 1831 maß das Netz ausgebauter Straßen bereits mehr als 2200 km. Zu den besseren Landstraßen kamen bald auch bessere Wasserstraßen. Der Rhein wurde von seinen Klippen1) allmählich befreit, vornehmlich durch die seit 1851 bestehende Strombauverwaltung. Der Stromlauf wurde reguliert und so besser fahrbar gemacht. Während früher meist nur kleinere Schiffe den Fluß befuhren, trägt derselbe jetzt Dampfer bis zu 94 m Länge mit 3—4 m Tiefgang und 1400—2100 t Inhalt. Lastschiffe wurden früher stromaufwärts durch Pferdekraft (Leinpfade) bewegt. Im Jahre 1824 fuhr der erste Dampfer auf dem Rheine; 1831 wurde der letzte Zoll an der Rheinmündung erhoben. Heute ist der Strom die verkehrreichste Wasserstraße Deutschlands. Auch die Mosel, Ruhr und Lippe Vrgl.: Die Sag-e vom Loreleifelsen.
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