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1. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges - S. 254

1902 - Leipzig : Freytag
254 Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. einzelne vom Adel und vom Soldatenstand und Schweden selbst blieb arm wie zuvor. Eine Zeitlang zwar söhnte der Nationalruhm den geschmeichelten Untertan mit diesen Bedrückungen aus und man konnte die Abgaben, die man ihm entrichtete, als ein Darlehn betrachten, das in der glücklichen Hand Gustav Adolfs herrliche Zinsen trug und von diesem dankbaren Monarchen nach einem glorreichen Frieden mit Wucher erstattet werden würde. Aber diese Hoffnung verschwand mit dem Tode des Königs und das getäuschte Volk forderte nun mit furchtbarer Einhelligkeit Erleichterung von seinen Lasten. Aber der Geist Gustav Adolfs ruhte noch aus den Männern, denen er die Verwaltung des Reichs anvertraute. Wie schrecklich auch die Post von seinem Tode sie überraschte, so beugte sie doch ihren männlichen Mut nicht und der Geist des alten Roms unter Brennus und Hanni-bal beseelt diese edle Versammlung. Je teurer der Preis war, womit man die errungenen Vorteile erkauft hatte, desto weniger konnte man sich entschließen, ihnen freiwillig zu entsagen; nicht umsonst will man einen König eingebüßt haben. Der schwedische Reichsrat, gezwungen, zwischen den Drangsalen eines zweifelhaften, erschöpfenden Kriegs und einem nützlichen, aber schimpflichen Frieden zu wählen, ergreift mutig die Partei der Gefahr und der Ehre und mit angenehmem Erstaunen sieht man diesen ehrwürdigen Senat sich mit der ganzen Rüstigkeit eines Jünglings erheben. Von innen und außen mit wachsamen Feinden umgeben und an allen Grenzen des Reichs von Gefahren umstürmt, waffnet er sich gegen alle mit so viel Klugheit als Heldenmut und arbeitet an Erweiterung des Reichs, während daß er Mühe hat, die Existenz desselben zu behaupten. Das Ableben des Königs und die Minderjährigkeit Ladislaus, Sigismunds Sohn, sparte die Unterhandlung sprüche Polens auf den schwedischen Thron und König seiner Tochter Chriftina erweckte aufs neue die alten An-
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