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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 15

1902 - Leipzig : Hirt
75. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit. 15 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des Dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im brandenbnrgisch-preuischeu Staate unter dem Schutze des prachtliebenden Knigs und der wissensdurstigen Knigin. Sie lie sich in dem Dorfe Liezen, das nach ihrem Tode Charlottenburg genannt wurde, durch A.schlter, den deutschen Michelangelo", ein Schlo erbauen und durch franzsische Grtner mit einem Park umgeben. Hier verweilte sie, so oft sie sich dem lstigen Hofleben entziehen konnte, und sammelte einen Kreis gleichgesinnt^ Männer und Frauen um sich, mit denen sie sich den Genssen einer feineren Bildung hingab. Zwar waren die Lebensformen: die mndliche und briefliche Unterhaltung, die Sitten und Trachten, noch durchaus frauzfisch. Auch die Gelehrten und Knstler, welche die Knigin empfing, waren groenteils Franzosen, ausgewanderte Hugenotten. Doch war der Mann, dessen Umgang sie am meisten schtzte, der deutsch-gesinnte, fr die Ehre der deutschen Sprache eintretende^) Philosoph Leibniz. Von ihm lie sie sich der die Ursachen und den Zusammen-hang der Dinge unterrichten.*) Er wurde der erste Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften in Berlin, deren Grndung die Knigin betrieb. Groe Freude hatte sie auch an der Musik und am Theater. Sie spielte auf dem Klavier (dem Hackebrett oder Cymbal, dem Vorlufer des zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgekommenen Fortepianos), fang und komponierte und lie Konzerte, franzsische Schauspiele und Opern auffhren. Das kirchliche Leben erhielt neuen Gehalt durch die Pietisten, welche dem bloen Buchstabenglauben die Frmmigkeit des Herzens gegenberstellten. Der Hauptsitz des Pietismus wurde die neue Uui-versitt Halle. (A. H. Francke, Stifter des Halleschen Waisenhauses.) 6. Deutsche Aunst in der ersten Hlfte des \8. Iahrh. Wie die meisten deutschen Fürsten ihr Versailles haben wollten, lie auch Fried-rich I. seine Hauptstadt durch Werke der Baukunst und Bildhauerkunst verschnern und stiftete die Akademie der Knste. Whrend die reine Renaissance im Zeitalter Ludwigs Xiv. fast berall in den Barockstil (vorspringende Bauglieder, reiche Verzierungen) bergegangen war, zeigen die Berliner Bauten jener Zeit, vor allen das Zeughaus (jetzt Ruhmeshalle), einen ernsteren, edleren Charakter. (Fig. 128.) Mehr mit Barockelementen versetzt ist das Schlo (Fig. 127), dessen Umbau A. Schlter leitete. *) Leibniz: Es ist nicht mglich, Sie zufrieden zu stellen; Sie wollen das Warum vom Warum wissen."
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