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1. Aus der Heimat
1910 -
Nürnberg
: Korn
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1. Aus der Heimat 
- S. 16
1910 -
Nürnberg
: Korn
— 16 —
Graben aufhören. Aber im nächsten Mai bestellte der Landrichter viel mehr Arbeiter. Die fanden schon am ersten Tage drei Schuh tief unter der Erde die Mauern von drei römischen Gebäuden. Das war der römische Töpferofen, in dem vor zweitausend Jahren der Herr Ripanus seine Geschirre gebrannt hatte.
Severin.
1.
Zn der Zeit, als der Hunnenkönig Attila gestorben war, gab es in den Ländern an der Donau großes Elend. Da kam in diese Gegend vom Morgenlande her ein Mann namens Severin und wohnte da in einer kleinen römischen Stadt. Damals war in Favianis, einer Stadt an der Donau bei Wien, eine schreckliche Hungersnot. Die Leute glaubten, nur Severin könne ihnen helfen, und sie luden ihn zu sich ein. Wie er nun kam, fing er an den Bürgern zu raten und sprach: „Nur dann, wenn ihr einander helft, wird die Hungersnot aufhören." Das taten sie, und nun erfuhr Severin, eine Witwe namens Proknla habe eine große Menge Getreide versteckt. Er ließ sie vor sich kommen, blickte sie scharf an und sprach: „Du bist die Tochter edler Eltern und so hartherzig? Willst du lieber dein Getreide verderben lassen und dann in die Donau und den Fischen vorwerfen? Hilf den Armen!" — Die Frau erschrak darüber und fing an, ihre Vorräte an die Armen auszuteilen. Bald darauf trafen am Ufer der Donau eine Menge Schiffe ein, die mit Waren beladen waren. Viele Tage waren sie in dem dicken Eise des Jnnes eingefroren; aber plötzlich hatte die eisige Kälte nachgelassen, die Schiffe konnten weiterfahren und brachten den Hunger-leidenden eine Menge Lebensrnittel.
2.
Bei der Klosterkirche war als Küster ein Mann namens Maurus, den Severin aus der Knechtschaft bei den Germanen losgekauft hatte. Eines Tages sagte Severin zu ihm: „Hüte dich, heute aus der Stadt zu gehen; denn es ist außerhalb der Mauern gefährlich!" — Aber trotz dieser Warnung ließ sich der Küster durch einen anderen Römer verführen und sie gingen mittags an einen Ort, der zwei Meilen