Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Aus der Heimat - S. 285

1910 - Nürnberg : Korn
— 285 — hinter den zwei Reitern fuhr ein Wagen voll Soldaten, alle die Waffen in der Hand. Da freute sich Andreas wieder, daß er auch ein Häuflein zu sehen bekam von der tapferen bayerischen Armee, welche die Österreicher geschlagen hatte zu Abensberg, Eggmühl und Landshut unter dem Kaiser Napoleon, und er redete sie an voll Freude. „Grüß Gott, Landsleute!" sagte er. „Jetzt sind wir froh, daß wir frei sind von den österreichischen Spitzbuben!" Nun waren aber die Soldaten nicht Bayern, sondern Österreicher, österreichische Chevanxlegers und Jäger. Die verstanden den vaterländischen Gruß schlecht; sie stiegen von den Pferden und vom Wagen, schlugen ihn mit ihren Säbeln und Gewehrkolben und nahmen ihm seine Taschenuhr, seine silbernen Schuhschnallen und alles Geld, das er bei sich trug. Dann warfen sie ihn auf den Wagen, nahmen ihn mit nach Oberammergau und heizten ihm aus der Fahrt ein mit den schrecklichsten Drohungen, so daß der Bauer aus einer Todesangst an die andere fiel. In Oberammergau ließen sie ihn erst auf viele Fürbitten frei gegen ein Lösegeld von elf Kronentalern. Nun verlangten sie zum Andenken noch zwölf Hemden, zwölf Paar Schuhe und andere Dinge, die auf dem Wagen Platz hatten, und kehrten dann heim nach Tirol, woher sie gekommen waren. Der Brand von Regensburg (iso9). In größter Eile trachtete die österreichische Armee in der Nacht teils über die steinerne Brücke, teils über geschlagene Notbrücken nach Böhmen zu kommen. Eine Menge Bagage- und Pulverwägen blieben auf Plätzen und Straßen der Stadt stehen und hinderten den Rückzug, besonders in der Gegend der steinernen Brücke, wo der Weg ohnehin sehr beengt ist. Am nächsten Morgen, einem L-onntage, rückte der Kanonendonner von der Südostseite der Stadt näher. 3jie Leute, welche in der Nähe der Brücke wohnten, waren meistens in der Kirche. Allein der Gottesdienst konnte nicht beendet werden, denn schon sprangen in der Nähe vom Jakobstor die ersten Haubizgranaten. Die Soldaten wurden auf ihre Posten gerufen, die Bürger eilten in ihre Wohnungen. Die Bestürzung war allgemein; jetzt war der Zeitpunkt gekommen, mit der besten Habe in die Keller zu flüchten. Während dies in den Häusern geschah,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer