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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 20

1914 - München : Oldenbourg
— 20 — An das Kirchlein bauten die Mönche hölzerne Zellen, worin sie armselig wohnten. Kirchlein und wohnplatz umfriedeten sie mit einem starken Zaune aus Pfählen. hieraus entwässerten sie den sumpfigen Loden, rodeten wald-bämrte und Hecken aus und schufen sich so Ackerland, das sie mit dem schon seither um das Jagdschloß gelegenen Bauerngut vereinigten. Sie bauten Getreide, hielten Dieh, Schweine und Hühner, auch Schafe. Am Main legten die fleißigen Mönche Gruben an für die Fischzucht. 3hr Garten trug Gemüse, Rettiche und Blumen, Neben wilden Obst-bäumen besaß man schon veredelte. Die umwohnenden Leute kamen herbei, halfen mit, bekamen Lohn und lernten etwas. Burkardus wurde Bischof zu Würzburg. Sein Nachfolger zu Rorlach war Megingaud, der dem Hl. Burkard auch auf dem bischöflichen Stuhle nachfolgte. Die fleißigen Mönche wurden unter feiner Leitung sehr geschickt im Bauen und begannen ein steinernes Gotteshaus kunstvoll aufzurichten. Diese schöne Kirche wurde 78^ in Gegenwart Karls des Großen und der Bischöfe Willibald von (Eichstätt und Lullus von Mainz feierlich eingeweiht Zwei Jahre später machte König Karl dem Kloster eine große Schenkung zur (Ernährung der Armen und zum Unterhalt der Mönche, indem er ihm einen (Teil des Spessartwaldes in einer Länge von gut drei und einer Breite von zwei Stunden verlieh. In diesem Gebiete lagen das Königsgut Michelrieth, das Dorf Altfeld, wiesen, weiden, tierreiche Waldungen; es wurde durchflossen von fischreichen Bächen (Hafenlohr, Haslochsbach). Don da an wurde das Kloster Neustadt geheißen. 3 n der Abtei ums 3 a f?r looo. Man feiert heute, am 2\. März, das Hauptfest des Ordens: den Tag des hl. Benedikt. Mit Frühlingsblumen und Kränzen ist das Gotteshaus geschmückt. Auf den Altarstufen liegen schwere Teppiche, gewebt und geschenkt von den frommen Klosterfrauen zu Aschaffenburg. Der Bruder Heiligenmeister hat viele Kerzen angezündet, die er aus Bienenwachs herstellte. Die Glocken läuten. (Ein Zug Mönche schreitet ernst den Gang des Mittelschiffes herauf zum Hochaltar, wo sie sich nach tiefer Kniebeugung rechts und links in Reihen aufstellen. Der Abt mit dem Abtsstabe in der Hand bleibt in der Mitte vor dem Altare stehen und stimmt einen Hymnus an. Die Mönche fingen weiter. Dann predigt ein Pater von den Verdiensten des Drdens-ftifters. während des Hochamtes singen die Mönche im Wechsel lateinische Lieder. Nach dem Gottesdienste erhalten die Leute aus der Umgegend im Kloster gutes Essen und einige Kannen wein oder Bier. wir besuchen jetzt das eigentliche Kloster. Frauenleute dürfen es nicht betreten, nicht einmal die nächsten weiblichen Verwandten der Mönche.
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