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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 45

1914 - München : Oldenbourg
-Üb- lichen Stadtmauer errichtete man nahe am Flusse das pieichacher Tor und krönte es mit einem fünf Ruten im Geviert haltenden hohen Turme, der in den obersten Stockwerken an den vier Ecken Erker trug zur Bewachung und Verteidigung. Außerdem verstärkten noch zwei weitere mächtige Türme den neuen Mall. Die Hauger Vorstadt, die beträchtlichste unter den Vorstädten Würz-burgs, begriff neben der eigentlichen Gegend irrt Haug noch große Stricht' im „Neudorf" und auf dem Rennwege in sich. Die Umgrenzungsmauer zu dieser Vorstadt setzte sich an der pieichacher Mauer an und lief in verschiedenen Krümmungen bis zum dicken Turme (Schtveinfurtersiraße 9), von da zum Rennwegertore. Außerhalb der Ringmauer lag das Stift Haug mit Stifts- und Pfarrkirche und sonstigen ansehnlichen Gebäuden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt mit neuen Festungswerken umgeben. )n weitem Bogen zog sich um die Stadt die äußerste Befestigungslinie, die Landwehr. Sie bestand aus tiefen Gräben von 2—5 m Breite; das ausgehobene (Erdreich war gegen die Stadt zu einem Malle aufgeworfen, der an verschiedenen Stellen Baumpflanzungen trug. Die Landstraßen führten auf Stegen über den Zpehrgraben und waren durch Schranken geschlossen. Türme schützten die Straßendurchgänge. Die Würzburger Landwehr begann am Alandsbrunnen, ging durch den Alandsgrund, über die Kirschenallee, den Exerzierplatz, an die Schlüpferleinsmühle, über den Kürnachgrund auf den Greinberg, ins pieichachtal, auf die Rimparer Steige, den Steinberg, über Unterdürrbach, Schenkenschloß, Roßberg und erreichte bei Veitshöchheim den Main. Auf der linken Mainseite setzte sie sich unterhalb Zell fort und führte über die Zellersteige, die Züaldbüttelbrunner Landstraße, den (Erbachshof, Kist und den Steinbach entlang bis wieder an den Main. Die Türme standen an der Schlüpferleinsmühle, am Fuße der Rimparer Steige, bei der Dürren Brücke und an der Straße nach Randersacker. Die Landwehrwächter hatten morgens nach der Öffnung der Stadttore ihren Dienst anzutreten, indem sie zuerst prüften, ob während der Nacht die Landwehr an irgendeiner Stelle von jemand überschritten oder beschädigt worden war. Dann bestiegen sie die Türme und hatten acht, daß auf dem Felde und an der Landwehr kein Schaden entstünde. (Erst „wenn die Sonne zu Grabe gegangen war", durften sie ihre Posten verlassen. Aus den Höhen des Steinberges, des Greinberges, der Gerbrunner Steige, des Neuberges gegen Randersacker und des Berges bei Zell erhoben sich ebenfalls mächtige Türme, die Berg- oder Hochwarten. Auch hier lugten tagsüber Wächter in die Ferne, erspähten das Nahen von Reitern und meldeten es mit starken Stößen in das Horn weiter. Die Signale der drei Beobachtungslinien (Landwehr, Hochwarten und Mauertürme) liefen im Grafeneckardsturm zusammen.
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