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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 48

1914 - München : Oldenbourg
— $8 — Die gefährlichste Seite war die westliche, an der sich die Grundfläche der Marienburg wie eine Erdzunge mit der von Höchberg herziehenden Ebene verbindet. Dieser Ort war zur Sicherheit der Burg mit einer Zugbrücke und einem sehr tiefen Graben versehen und nebst diesem weiter zurück mit einem Tore und einem Turm befestigt. Letzterer hatte auf allen Seiten Erker und Brustwehren zur Verteidigung. Auf diesem Turme wohnte ein Wächter, welcher im Hornblasen erfahren und dazu bestimmt war, jede Gefahr wahrzunehmen. Auf der nördlichen Seite sah man von der Stadt aus die Schloßkapelle und neben derselben verschiedene Gebäude für die Bedürfnisse der Hofhaltung. Sie war überdies mit vier haupttürmen von betracht» licher höhe geziert, welche im obersten Stockwerke mit Erkern und anderen Verteidigungseinrichtungen versehen waren. So sah die Burg zu Zeiten des Bischofs Otto aus, der bis ^3^5 regierte. Die Einführung des Schießpulvers und der Feuerwaffen, besonders der schweren Belagerungsgeschütze, machte einen Umbau und weitgreifende Verbesserungen der Festungsanlagen nötig. Diese Änderungen geschahen in der Hauptsache unter dem tüchtigen Fürstbischof Rudolf von Scherenberg. Die Ringmauern, ehedem fest genug, um die Gewalt eines Mauerbrechers auszuhalten und der Mannschaft eine Brustwehr zur Sicherheit zu bieten, waren zu schwach gegen die Allgewalt des Büchsendonners. Die neuen Verteidigungs-Feuerwerkzeuge forderten nicht nur feste sondern auch passende Plätze, von welchen man sie allenthalben gegen den Feind anwenden konnte. Auch der Bau der wehr- und Warttürme war unzweckmäßig. Die Erker an denselben, nur von holz gebaut, waren der Zerstörung am ersten ausgesetzt und konnten, wenn sie in Flammen gerieten, der Besatzung großen Schaden zufügen. Bischof Rudolf ließ daher in erster Linie die alten Ringmauern dergestalt verbessern, daß sie nicht nur durch ihre Festigkeit jeder äußeren Gewalt widerstand leisten konnten, sondern auch zum Gebrauche der neueren Verteidigungswerkzeuge zweckmäßiger eingerichtet wurden. Der äußere Clurm gegen die Tel! erhielt noch zwei andere Türme neben sich zur Verteidigung. Außerhalb des Teilturmes wurde eine neue Schanze angelegt, die „Schütt“ genannt. Sie konnte ebenso wie die Türme mit schwerem Geschütz verteidigt werden. An dem großen Turme gegen die Kunbach, welcher ehedem Randersackerer-, damals aber schon der Schodersturm hieß, wurden die gefährlichen, unnützen Erker ebenfalls abgebrochen, der Turm erhielt ein zweckmäßiges Dach und durch alle Stockwerke Schießlöcher für Feuerwaffen. Den Fuß umgab eine starke Brustwehr, neben welcher gegen St. Burkard und die Kunbach starke gemauerte Bastionen gebaut waren, von welchen aus man den Feind mit Büchsen bedienen konnte. Außerhalb dieser Festungswerke waren noch verzäunte Zwinger angelegt, welche durch
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