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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 53

1914 - München : Oldenbourg
— 53 — Köpfe, die er mit einem Schwalle von Maaren und tiefem Sinne der Wehmut umspielt. Die Komposition ist einfach und edel. In der Gewandung bat er den knitterigen Faltenwurf der fränkischen Kunst zu einem eigenen Stil mit vielen geradlinigen, rechtwinkelig gebrochenen Falten ausgebildet. Haare in reichen Locken und Verzierungen an prachtgeroändern zeigen einen besonderen Fleiß der Behandlung. Aus feiner Werkstätte ist eine Unzahl von Arbeiten hervorgegangen," die über ganz Franken und darüber hinaus verstreut find. Genannt feien nur: das herrliche Grabmal des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg und der Grabstein des Bischofs Lorenz von Bibra im Dom, die Statuen von Adam und Eva und Christi und der Apostel an der Zuarienkapelle, der Grabstein Konrads von Schaumberg, die Hl. Dorothea und die Hl. Margareta im Innern dieser Kirche, der Grabstein des Schotten-abtes Johannes von Trittenheim, eine Madonna und die Brustbilder des Frankenapostels im Neumünster zu Würzburg, die Kreuzabnahme in der Kirche zu Maidbronn, die Madonna in der Wallfahrtskirche auf dem Kirchberge bei Polfach. Diele andere Kirchen in näherer und weiterer Umgebung der Bifchofsstadt, öffentliche und private Sammlungen enthalten prächtige Schöpfungen von der Hani) des Meisters. Am unmittelbarsten aber, in größter Zahl an einem (Drte vereinigt und infolgedessen unter den geringsten Schwierigfeiten sann man die werfe des fränfifchen Bildhauers in der Stadt kennen lernen, die feine zweite Heimat geworden war und in der er §8 Jahre in Lieb und Treuen feiner Kunst gedient hat. (Ein Rundgang durch die obengenannten Gotteshäuser und durch die reichhaltige Riemenfchncidcrabteilung des Luitpold» mufeums bietet dem Kunstfreunde genußreiche Stunden. 10. Der Städtekrieg und die Schlacht bei Bergtheim (1400). Fürstbischof Gerhard von Schwarzburg war ein gestrenger Herr. ^372 war er vom Papste über das Stift Würzburg gefetzt worden, nachdem ihn feine seitherigen Untertanen zu Naumburg in (Thüringen vertrieben hatten. Der Kaiser bestätigte die Verleihung, trotzdem aber wehrten sich insbesondere die Bürger der Stadt Würzburg gegen den aufgezwungenen Oberherrn. Gerhard aber sammelte ein Heer und brachte Land und Hauptstadt mit Waffengewalt an sich. Nicht wunderzunehmen war es daher, daß während feiner ganzen Regierungszeit das Feuer des Aufruhrs glimmte und wiederholt zu blutigem Ausbruch fam. Die drückende Schuldenlast, die Gerhards Vorgänger hinterlassen hatte, die geringen (Einkünfte des Stiftes und eine Reihe von kriegerischen Unternehmungen zwangen den Bischof zur öfteren Ausschreibung neuer Schatzungen. Als am 2. Mai ^396 von König Wenzel eine abermalige Abgabe — der zwanzigste Pfennig von jedem Hause und 6ofe, ein alter Turnos von jedem gemahlenen Malter Getreide und ein
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