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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 122

1914 - München : Oldenbourg
— {22 — Zu setzen, nachdem noch eine österreichische Abteilung zu ihnen gestoßen war. Herzog Noailles hatte bei Seligenstadt den Main überschritten und sein Heer in dem engen Tale zwischen Hörste in und Dettingen aufgestellt um den Engländern den weg zu versperren. Der linke Flügel lehnte sich an ein lichtes Bolz schief gegen wasserlos, in der Mitte befand sich die Garde unter dem Herzog von Grammont, der rechte Flügel stand bei Großwelzheim. Vor der Schlachtordnung lagen ein breiter, gefährlicher Sumpf und ein tiefer Graben. Auch waren Schanzen aufgeworfen. Auf der linken Mainseite standen Batterien. Bei Aschaffenburg — im Rücken der Verbündeten — waren französische Abteilungen ebenfalls über den Main gegangen. Die Lage der Alliierten war wirklich keine rosige. Vor und hinter sich hatten sie den Feind, links den Fluß und feindliches Geschütz, rechts die Spessarthöhen — der Kampf schien ein Verzweiflungskampf zu werden. Am Fuße des Sternbergs bei dem jetzigen „Beißer Acker-Hof" (früher „•Bäuserhof") formierten die Verbündeten ihre Schlachtordnung. Kaum die Hälfte der Armee konnte in dem engen Raume entwickelt werden. Auf den Flügeln und in der Mitte waren Batterien errichtet. Das zuerst von den Verbündeten besetzte Dettingen wurde, nachdem diese es geräumt hatten, von Franzosen besetzt. Der Befehlshaber der französischen Garde, Herzog von Grammont, ließ seine Truppen über den obengenannten Sumpf vorrücken — zum großen Nachteile des französischen Heeres! Dieses geriet nämlich dadurch in das enge Tal zwischen dem Main und der Waldabteilung Lindig, konnte nicht mehr Kräfte entwickeln als der Feind, hinderte beim weiteren Vorgehen die Batterien bei Mainflingen am Feuern und hatte im Rücken einen tückischen Sumpf. Und wirklich sollte dieser Sumpf, in der ursprünglichen Stellung der Franzosen ihr Schutz gegen den Feind, jetzt ihr Verderben werden. Ilm die Mittagsstunde begann der Angriff der Engländer unter der persönlichen Führung des Königs vom Sternberge aus. Die französische Garde in der Mitte, die drei heftige, mutvolle Vorstöße machte, und der rechte Flügel wurden nach hartem Kampfe in die Flucht geschlagen. Dabei verloren sie viele Tote; im Sumpfe und im Main ertranken Hunderte. Der linke unbeschädigte Flügel der Franzosen, der bei Hörstein stand, deckte den Rückzug des rechten Flügels, ging aber dann den geschlagenen Teilen nach über die Mainbrücken zurück nach Seligenstadt. Der Kampf war um 3 Uhr nachmittags schon entschieden. Der Verlust der Franzosen soll 4000 Mann betragen haben, tot war auch der Herzog von Grammont. Die Engländer und ihre Verbündeten wollen 3000 Mann verloren haben.
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