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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 180

1914 - München : Oldenbourg
— 180 — an \o ooo Mann stark, einige Regimenter mit klingendem Spiele einziehend; bis tief in die Nacht hinein kamen Truppen auf Truppen, die größtenteils hier, dann in den Ortschaften aufwärts, in Sackenbach, Langen-prozelten usw. einquartiert wurden und am folgenden Tage ihren Marsch durch den Spessart fortsetzten. Freitag, den \3., trafen ebenfalls wahrend des ganzen Tages Truppen ein, größtenteils wieder einquartiert, andere ohne Aufenthalt die Stadt passierend. Die sämtlichen Truppen waren vom 7. Armeekorps, von der Infanterie die Regimenter 7, \3, 53, H9, \5, 55, dann das Bataillon Lippe-Detmold; von der Artillerie das 6. und 7. Regiment, dann ein Kü-raffierregiment; sämtliche Regimenter führten eine Anzahl von wagen aller Gattungen, von der schönsten Kalesche bis zum gewöhnlichsten Lauernwagen herab, größtenteils mit allem möglichen proviant beladen, außerdem eine Masse Schlachtvieh mit sich. Nachmittags trafen unter Infanterie-be deckung die bayerischen Kriegsgefangenen dahier ein und wurden sofort in der Pfarrkirche verwahrt. — Dieselben, an soomann (worunter acht Offiziere), größtenteils vom \2.r dann auch vom 1(3., 9., jo. und Infanterieregiment, Iägerbataillon und zwei Gendarmen (letztere von Brückenau), wurden in der Schlacht von Kissingen gefangen genommen. — Sämtliche Preußen stimmten im Lobe über die heldenmütige Tapferkeit unserer Landsleute überein. Nachdem dieselben bereits zurückgedrängt und ihre Sache schon fast eine verlorene gewesen, seien sie noch zu ■Bunkerten in Däuser und Scheunen gedrungen und hätten von hier aus ein mörderisches Feuer gegen die heranstürmenden Preußen unterhalten, bis es endlich der Übermacht der letzteren gelang, die Gebäude zu stürmen und die Tapferen zu Gefangenen zu machen. — ßatten die Bewohner unserer Stadt schon bei Ankunft der Kriegsgefangenen geivetteifert, deren Los erträglicher zu machen, so wurden sie noch mehr dazu angespornt, als der Stadtmagistrat durch die Schelle an den bekannten Wohltätigkeitssinn seiner Mitbürger appellierte und dieselben ihrer gütigen Unterstützung anempfahl. Von allen Seiten strömten Speisen und Getränke, Geld usw. denselben zu und wohl manchem mag es hier gelungen sein, die leidige Kriegsgefangenschaft mit der ersehnten Freiheit zu vertauschen! Nachts z Uhr marschierten dieselben unter Eskorte wieder weiter gegen Aschaffenburg. Samstag, den ^., kamen bloß außer einer Masse Requisitionswagen und Schlachtvieh die Feldpost, Kriegskassa und der Feldtelegraph durch, die eigentlichen Truppendurchzüge jedoch waren unterbrochen, da in Gern linden Rasttag gehalten wurde. Desto bunter ging es wieder am folgenden Tage, am Sonntag, den \5., zu. Bereits in der Frühe kamen die Dragonerregimenter 5 und 6 in verschiedenen Abteilungen, Infanterieregiment \ \, 25, 59, 36, das Regiment Sachsen-Koburg-Gotha, Pionierabteilung, Feldlazarett und wiederum eine Masse Wagen aller Gattungen durch' das 6. Artillerieregiment führte außerdem noch eine vollständige Batterie ge-
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