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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 119

1910 - Paderborn : Schöningh
Napoleon 1. 119 Napoleon seinen Jnvasionsplan auf und erteilte den Befehl (27. August 1805) zum Abrücken der großen Armee von 200 000 Mann nach Deutschland. Er wollte von jetzt ab England auf dem Kontinent vernichten. Von Kehl bis Mannheim stellte er feine Truppen auf. Mack rückte bis zur Iller vor. Durch Scheinbewegungen der Kavallerie weckte Napoleon den Glauben, er würde durch den Schwarzwald vorrücken. In Wirklichkeit aber überschritt er den Rhein bei Mannheim, und von Würzburg aus wandte er sich nach Süden. Statt sich nach Tirol zurückzuziehen, blieb Mack bei Ulm stehen. Hier umging ihn Napoleon und leistete das strategische Meisterstück von Ulm: Mack mußte mit 27 000 Mann die Waffen strecken. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Caldiero konnte nur die Wassenehre Österreichs retten, aber keine politischen Vorteile herbeiführen. Indem Napoleon sich nun gegen die Russen wandte, zogen diese geschickt auf das linke Donauufer. und Napoleon konnte in Wien einziehen. Da er aber zur Sicherung seines Vormarsches und zur Besetzung Wiens seine Kräfte zersplittert hatte — die rufsifch-österreichische Armee hatte sich in einer Stärke von 90 000 Mann südlich von Olmütz aufgestellt —, so war trotz seiner Erfolge feine Lage durchaus nicht günstig. Nur ein Angriff der Verbündeten konnte ihn aus seiner Gefahr befreien. So kam es zur Dreikaiserschlacht bei Austerlitz; am Jahrestage der Kaiserkrönung zeigte er sich hier von neuem als Schlachtenmeister. Mit 75 000 Mann griff er den um ein Fünftel stärkeren Feind an, durchstieß dessen Schlachtfront in der Mitte und errang einen glänzenden Sieg. Wenn der englische Premierminister Pitt auch, kaum 47 Jahre alt, starb, so hatte England doch von den Verbündeten allein Vorteil vom Kriege. Die Gefahr der französischen Invasion war beseitigt, und Nelson erkaufte bei Trafalgar mit feinem Leben den glänzenden Seesieg. der es England ermöglichte, sich zum seegebietenden Weltreiche zu entwickeln. Der Frieden zu Preßburg (26. Dezember 1805) kostete Österreich Venetien — dieses wurde mit Italien, dessen König Napoleon geworden war, vereint, Tirol — dieses bekam Bayern — und den Breisgau. der an Württemberg und Baden kam, im ganzen 1000 Quadratmeilen mit drei Millionen Einwohnern. Unmittelbar nach dem Abschluß des Friedens erklärte Napoleon das Haus Bourbon in Neapel und Sizilien für abgefetzt, da englischen und russischen Schiffen der Hafen von Neapel geöffnet worden war. Jofef Bonaparte erhielt das Königreich. Mit hellem Jubel war Napoleon nach seiner Rückkehr in Paris vom Volke empfangen worden. Sein Ehrgeiz kannte jetzt keine Grenzen mehr: immer mehr reifte in ihm der Entschluß, das Reich Karls
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