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1. Bd. 1 - S. 8

1912 - Leipzig : Dyk
da überdies die Führer beiderseits mit einstimmten und man wetteiferte, einander vorläufig in der Stärke des Tons zu überbieten, reizte und steigerte das Geschrei den Mut. Die Ambronen brachte der Fluß in Unordnung; als sie ihn überschritten hatten, gelang es ihnen nicht, sich in Schlachtordnung zu stellen, sondern indem die Ligyer sich sofort im Laufe auf den Vortrab warfen, ward die Schlacht zum Handgemenge. Als nun auch die Römer den Ligyern zu Hilfe kamen und sich von der Höhe herab auf die Barbaren stürzten, wandten sie sich überwältigt um. Sehr viele von ihnen wurden am Flusse, wo einer den andern stieß und drängte, niedergehauen und füllten ihn mit Blut und Leichen. Die, welche glücklich hinübergekommen waren, wurden von den Römern, ohne daß sie es wagten, sich umzuwenden, auf der Flucht zu dem Lager und den Wagen getötet. Da traten ihnen die Weiber mit Schwertern und Beilen entgegen, kreischend in fürchterlichem Zorn, und wehrten die Fliehenden, wie die Verfolger, ab, jene als Verräter, diese als Feinde. Bunt unter die Kämpfenden gemischt, rissen sie mit der bloßen Hand die Schilde der Römer herunter und griffen nach den Schwertern: Wunden und Verstümmelungen ertrugen sie ruhig, ungebeugten Mutes bis in den Tod. Diese Schlacht am Flusse soll mehr durch den Zufall als des Feldherrn Plan herbeigeführt sein. Als die Römer, nachdem sie viele der Ambronen niedergehauen hatten, sich zurückzogen und das Dunkel angebrochen war, da empfingen das Heer nicht — wie eine so glückliche Tat erwarten ließ — Siegesgesänge und Trinkgelage in den Zelten und Freude beim Mahle und, was den Männern nach glücklichem Kampfe das willkommenste ist, sanfter Schlaf; sondern, wenn je eine Nacht, verlebten sie jene in Furcht und Unruhe. Denn ihr Lager hatte weder Schanzpfähle noch Mauer, und viele Zehntausende Barbaren waren noch unbesiegt geblieben. Da zu diesen sich die Ambronen, so viele ihrer entkommen waren, gesellten, erscholl ihr Jammern die ganze Nacht hindurch, nicht menschlichem Weinen oder Seufzen ähnlich; ein tierisches Geheul und Gebrüll vielmehr, vermischt mit Drohungen und Weheruf, durchtönte, angestimmt von einer solchen Menschenmasse, die Berge ringsum und das Flußtal. So grauenvoller Schall erfüllte das Tal, Furcht die Römer, Marius selbst Entsetzen; denn er erwartete einen ordnungslosen und stürmischen Kampf in der Nacht. Doch die Feinde griffen nicht an, weder bei Nacht noch am folgenden Tage, sondern verbrachten die Zeit damit, daß sie sich in Ordnung stellten und rüsteten.
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