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1. Bd. 1 - S. 14

1912 - Leipzig : Dyk
— 14 — die Römer aber den Fliehenden bis an den Wall nachdrängten, stand ihnen ein hochtragischer Anblick bevor. Die Weiber, in schwarzen Gewändern auf den Wagen stehend, töteten die Fliehenden; die ihren Mann, jene den Bruder, jene den Vater; ihre Kinder erwürgten sie mit der Hand und warfen sie unter die Räder und die Hufe der Tiere, dann ermordeten sie sich selbst. Eine, heißt es, hatte sich an die Spitze einer Deichsel gehängt und ihre Kinder mit Stricken an ihre Füße gebunden. Die Männer legten sich Taue um den Hals und banden sich, da es an Bäumen fehlte, an den Hörnern oder Beinen der Stiere fest, stachelten sie dann und starben, da die Tiere wild aufsprangen, geschleift und zerstampft. Als der menschliche Widerstand schon zu Ende war, verteidigten noch die kimbrischen Hunde die Wagen ihrer Herren. Dennoch, obwohl der Tod so bei den Feinden hauste, wurden über 60000 gefangen genommen, die Zahl der Gefallenen ward als doppelt so groß angegeben. Das Gepäck der Feinde plünderten Marius' Soldaten. Die große Masse des Volkes rief Marius als dritten Gründer Roms aus, da er eine Gefahr abgeschlagen hätte, nicht geringer als jene, in die Rom einst von den Galliern gestürzt war. Jeder ließ es sich im Hause mit Weib und Kindern wohl sein; der erste Bissen und der erste Trunk beim Mahle ward den Göttern und Marius geweiht. 2. Cäsar besiegt den Suevenköuig Ariovist. (58 v. Chr.) Abgesandte der Gallier kamen zu Cäsar und klagten, daß Ariovistus, der König der Germanen, in ihrem Gebiete sich niedergelassen und den dritten Teil des sequanischen Ackerlandes, welches das beste in ganz Gallien sei, in Beschlag genommen hätte und jetzt von dem zweiten Drittel die Sequaner abziehen hieße, weil vor wenigen Monaten die Haruder, vierundzwanzig-tausend Mann stark, zu ihm gekommen wären, welchen Stätte und Sitz bereitet werden müßte. Geschehen werde es binnen wenigen Jahren, daß alle aus Galliens Grenzen vertrieben würden, und alle Germanen den Rhein überschritten; denn weder könne mit dem gallischen Ackerlande das germanische, noch mit der diesseitigen Lebensweise die jenseitige den Vergleich aushalten. Ariovistus aber, seit er die gallische Heeresmacht in einer Schlacht besiegt habe, herrsche stolz und grausam. Es sei ein barbarischer, jähzorniger, tollkühner Mensch; sie könnten seine Befehle nicht länger ertragen.
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