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1. Bd. 1 - S. 20

1912 - Leipzig : Dyk
— 20 — könnten. Schiffe, um das Heer hinüberzuschaffen, versprachen sie in großer Anzahl. Cäsar hatte beschlossen, über den Rhein zu gehen; aber auf Schiffen überzusetzen, das hielt er weder für hinlänglich sicher, noch achtete er es seiner und des römischen Volkes Würde angemessen. So meinte er denn, obwohl ihm vor Augen stand, wie höchst schwierig es war, eine Brücke zu schlagen, wegen der Breite, Gewalt und Tiefe des Stroms, dennoch dies durchsetzen, oder sonst das Heer gar nicht hinüberführen zu müssen. Die Anlage der Brücke richtete er folgendermaßen ein: Zwei Balken von anderthalb Fuß Dicke, unten ein wenig zugespitzt und nach der Tiefe des Stromes berechnet, rammte er paarweise ein, zwei Fuß auseinander. Wenn er diese vermittelst Maschinen in den Fluß gesenkt, fest gerichtet und unter die Ramme gebracht hatte, nicht gerade nach der Richtschnur wie gewöhnliche Brückenpfähle, sondern schräg und giebelförmig geneigt, so daß sie der Strömung des Flusses gleichsam nachgaben, so stellte er ihnen gegenüber wiederum zwei auf, ebenso gekoppelt, in einem Abstand von 40 Fuß stromabwärts, der Macht und dem Andrang des Stromes entgegengewandt. Zwischen je zwei Pfähle wurden Balken von zwei Fuß — so groß war der Abstand der zwei zu einem Paare gehörigen Pfähle — eingesetzt; diese erhielten, an beiden Enden durch doppelte Klammern festgehalten, die Pfähle stets im gleichen Abstande. Auf diese Weise wurden die Pfähle auseinandergehalten und in ihrer geneigten Stellung noch befestigt. (Durch sehr starke Querbalken wurden dann je zwei gegenüber stehende Pfahlpaare verbunden. So entstanden festgefügte Brückenjoche, die große Lasten tragen und dem Strom sicher standhalten konnten.) Dies Gerüst ward oben durch der Länge nach aufgelegte Balken überdeckt und mit langen Stangen und Flechtwerk belegt. Außerdem wurden noch weiter stromabwärts Pfähle schief eingerammt, die, wie eine Wand vorgezogen und mit der ganzen Anlage in Verbindung gebracht, dem Andrange des Stromes begegnen helfen sollten. Ebenso andere oberhalb der Brücke in mäßigem Abstande, damit, wenn die Barbaren etwa Baumstämme oder Schiffe hinabtreiben ließen, um die Brücke zu sprengen, durch diese Schutzlinie die Gewalt dieser Dinge gebrochen würde und sie der Brücke nicht Schaden täten. Als binnen zehn Tagen, nachdem man angefangen hatte, das Bauholz heranzuschaffen, dies ganze Werk zustande gebracht war, wird das Heer hinübergeführt. Cäsar läßt an beiden Enden der Brücke eine starke Besatzung zurück und eilt in das
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