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1. Bd. 1 - S. 25

1912 - Leipzig : Dyk
— 25 — Dies wird Varus durch einen aus jenem Stamme, einen treuen Mann von angesehenem Namen, Segest, angezeigt. Varus entgegnet, er könne das nicht glauben; übrigens, erklärte er, wisse er den Beweis von guter Gesinnung gegen ihn nach Gebühr zu schätzen. Nach der ersten Anzeige blieb zu einer zweiten schon keine Zeit mehr. 6. Die Schlacht im Teutoburger Walde. (9 n. Chr.) Die Römer hatten in dem Lande zwischen Rhein und Weser einige Punkte, nicht auf einmal, sondern wie es sich gerade traf, in ihre Gewalt gebracht, weshalb auch keine geschichtliche Aufzeichnung darüber vorhanden ist. Römische Soldaten lagen dort im Winterquartiere, Städte entstanden, und die Barbaren wurden durch römische Sitten wie umgewandelt; Märkte wurden eröffnet und friedlicher Verkehr mit ihnen unterhalten. Doch nicht hatten sie die Sitten ihrer Väter, ihre angeborene Art, ihr freies Leben und die Macht, welche ihnen die Waffen gaben, vergessen. So lange sie ganz allmählich und mit geduldiger Behutsamkeit umgebildet wurden, empfanden sie die Veränderung ihrer Lebensart nicht drückend und merkten es selbst nicht, wie sie andere wurden. Als aber Varus Quintilius, der, nachdem er Syrien verwaltet hatte, zum Oberbefehlshaber in Germanien ernannt war und die dortigen Verhältnisse als höchste Behörde ordnete, sie mit größerer Schnelligkeit und mehr Nachdruck umwandeln wollte, ihnen Befehle wie Sklaven erteilte und, wie von Untergebenen, Geldzahlungen forderte, ertrugen sie es nicht, Fürsten so wenig wie Volk; jene, weil sie nach ihrer früheren Macht Begehr trugen, dieses, weil es die gewohnte Ordnung der Dinge fremder Zwingherrschaft vorzog. Einen offenen Aufstand wagten sie nicht, weil sie sahen, daß die Römer zahlreich am Rhein, zahlreich auch in ihrem eigenen Lande standen; sondern indem sie Varus bereitwillig aufnahmen, als würden sie alles tun, was ihnen befohlen würde, lockten sie ihn weit ab vom Rhein in das Land der Cherusker und an die Weser. Da sie auch dort in Friede und Freundschaft mit ihm lebten, brachten sie ihn zu dem Glauben, sie könnten Sklaven sein, auch ohne Soldaten. So hielt denn Varus seine Heeresmacht nicht, wie es in Feindesland sich gehörte, beisammen, sondern überließ die Soldaten scharenweise hilfsbedürftigen Leuten, die darum baten; bald um irgendeinen festen Platz zu bewachen; bald um Räuber einzufangen; bald um Getreidetransporte zu begleiten. Die 3*
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