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1. Bd. 1 - S. 27

1912 - Leipzig : Dyk
— 27 — schwächer an Zahl, als die angreifenden Barbaren; daher litten sie viel, ohne es vergelten zu können. So schlugen sie denn dort, als sie — soweit es in einem dichtbewaldeten Gebirge überhaupt möglich war — einen passenden Platz gefunden hatten, ein Lager auf. Die Mehrzahl der Wagen und was ihnen sonst nicht durchaus notwendig war, verbrannten sie oder ließen es im Stich und zogen am andern Tage in besserer Ordnung weiter, bis sie wirklich an eine lichtere Stelle gelangten; doch kamen sie nicht los, ohne Blut zu lassen. Als sie aber, von dort aufgebrochen, wiederum in die Waldungen gerieten, wehrten sie sich zwar gegen die, welche auf sie eindrangen, gerieten aber gerade auch dadurch in nicht geringe Not. Denn indem sie sich auf einen engen Raum zusammendrängten damit das Fußvolk und die Reiterei zugleich mit voller Mach: sich auf den Feind stürzen könnten, hatten sie unter sich, einer von dem andern, und alle von den Bäumen viel zu leiden. Kaum hatten sie sich mit Anbruch des dritten Tages auf den Weg gemacht, als heftiger Regen und starker Wind hereinbrach, der ihnen weder vorzurücken, noch festen Fuß zu fassen verstattete, ja sogar den Gebrauch der Waffen benahm. Denn weder Bogen noch Pfeile, noch die Wurfspeere, noch die Schilde — die ja von Regen durchnäßt waren — konnten sie ordentlich gebrauchen. Die Feinde, die der Mehrzahl nach leicht bewaffnet waren und ohne Bedenken angreifen oder sich zurückziehen konnten, wie sie wollten, wurden von dergleichen Unfällen natürlich weniger betroffen. Überdies waren sie weit stärker an Zahl, da auch von denen, welche anfangs noch unschlüssig waren, viele schon um der Beute willen zu ihnen stießen; deshalb konnten sie jene, deren Zahl bereits verringert war — denn viele waren in dem bisherigen Kampfe umgekommen — um so leichter umzingeln und niederhauen. Darum vollbrachten Varns und die andern angesehensten Männer aus Furcht, entweder gefangen zu werden oder unter den Händen erbitterter Feinde zu sterben (verwundet waren sie schon) eine furchtbare, aber notwendige Tat: sie töteten sich selbst. Als dies bekannt ward, wehrte sich auch von den andern keiner mehr, wenn es ihm auch nicht an Kraft gefehlt hätte. Die einen folgten dem Beispiel ihres Anführers, die andern warfen die Waffen fort und ließen sich von dem ersten besten umbringen; fliehen konnte keiner, hätte er es auch noch so gern gewollt. So ward denn alles ohne Scheu niedergehauen, Männer und Rosse. Nichts Blutigeres gab es je, als das Schlachten dort in den
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