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1. Bd. 1 - S. 29

1912 - Leipzig : Dyk
— 29 — welche übriggeblieben waren von jener Niederlage, aus der Schlacht oder den Fesseln entkommen, berichteten: hier seien die Legaten gefallen, dort die Adler ihnen entrissen; wo Varns die erste Wunde beigebracht ward, wo er durch seine unselige Rechte und eigenen Stoß den Tod fand, von welcher Erhöhung herab Arminius redete, wie viele Galgen für die Gefangenen angelegt wurden, wie viele Gruben, und wie er die Feldzeichen und Adler frech verspottete. So brachte denn das anwesende römische Heer sechs Jahre nach der Niederlage die Gebeine der drei Legionen allesamt wie Verbündete, wie Verwandte zur Ruhe, da keiner unterscheiden konnte, ob er fremde oder der Seinen Reste mit Erde bedeckte — mit gesteigertem Zorn gegen die Feinde, tief betrübt zugleich und tief erbittert. Die erste Rasensode bei Errichtung des Grabhügels legte der Cäsar: den Toten ein willkommener Dienst, den Anwesenden ein Zeichen, wie sehr er ihren Schmerz teilte. Tiberins billigte dies nicht: sei es, weil er bei Germanikus alles mißgünstig auslegte, sei es, weil er glaubte, das Heer wäre durch das Bild der Erschlagenen und Unbestatteten träger gemacht zur Schlacht und zaghafter gegen die Feinde. 8. Von den Chauken an der Nordseeküste. Plinins erzählt: Wir haben im Norden die Stämme der Chauker gesehen, die größeren und die kleineren genannt. Dort dringt Tag und Nacht zweimal in ungeheurer Weite der Ozean mit unermeßlichem Wogenschwall gewaltig an, und begräbt unter seinen Fluten den ewigen Streit der Schöpfung: ob Meer, ob Land, keiner vermag es zu sagen. Dort hat das unglückliche Volk Höhen oder Erdhügel inne, die es mit eigener Hand aufgeworfen hat; es weiß ja ans Erfahrung, wie hoch die höchste Flut steigt. Darauf stehen ihre Hütten: Seefahrern gleichen sie, wenn die See das Land umher bedeckt, Schiffbrüchigen, wenn sie zurückgetreten ist. Rings um ihre Hütten machen sie Jagd auf die Fische, welche mit dem Meer entfliehen. Nicht ist es ihnen geworden, Vieh sich zu halten und von Milch zu leben, wie ihren Nachbarn, selbst nicht einmal den Kampf mit wilden Tieren zu bestehen; denn weit umher gedeiht kein Strauch. Aus Schilf und Riedgras flechten sie Stricke, um Netze für die Fische auszuspannen. Mit ihren Händen sammeln sie Schlamm, den sie dann mehr am Winde als an der Sonne trocknen; mit dieser Erde kochen sie ihre Speise, damit erwärmen sie sich,
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