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1. Bd. 1 - S. 51

1912 - Leipzig : Dyk
— 51 — verehrt wurden. Dieser schlimmen Gotteslästerung blieben sie ergeben durch lange Zeit, unter einer ganzen Reihe von Königen, 213 Jahre. Endlich dachten diese an ihr Seelenheil, sagten sich von dem tiefeingewurzelten Irrglauben los und gelangten durch Christi Gnade zum alleinseligmachenden, katholischen Glauben. 17. Die Schlacht bei Adrianopel. (378.) Die Westgoten waren unschlüssig, was sie wegen der Hunnen tun sollten. Nach reiflicher Erwägung schickten sie endlich nach gemeinsamem Beschluß Gesandte nach dem römischen Reich zu Kaiser Valens, mit der Bitte, er solle ihnen einen Teil Thraziens oder Mösiens zum Anbau anweisen; dafür würden sie nach seinen Gesetzen leben und sich seiner Herrschaft unterwerfen. Und um mehr Zutrauen zu finden, versprachen sie, Christen zu werden, wenn man ihnen nur Lehrer, die ihre Sprache verständen, geben wolle. Als Valens dies erfuhr, stimmte er freudig zu, da er selbst dieses zu erreichen hatte versuchen wollen. Er nahm die Goten in Mösien auf und errichtete dort in ihnen sozusagen eine Mauer seines Reiches gegen die übrigen Völker. Weil nun damals Valens von dem treulosen Abfall der Arianer angesteckt war und alle Kirchen rechtgläubiger Partei geschlossen hatte, so schickte er Anhänger seiner Partei als Prediger zu ihnen. Diese flößten ihnen denn, da ihre Schüler unerfahren waren und nichts verstanden, das Gift ihres falschen Glaubens ein. So wurden auch die Westgoten vom Kaiser Valens vielmehr zu Arianern als zu Christen gemacht. Später brachten diese den Ostgoter und den Gepiden, ihren Verwandten, aus Liebe das Evangelium und lehrten sie die Verehrung dieser Irrlehre. So luden sie das ganze Volk dieser Sprache zur Annahme dieses falschen Glaubens ein. Da geschah es, wie es häufig ist bei noch nicht recht seßhaften Völkern, daß Hungersnot unter ihnen ausbrach. Daher ersuchten ihre Fürsten und Herzöge, die über sie statt der Könige herrschten, nämlich Fritigern, Alatheus und Sasrak, aus Mitleid mit ihrem bedrängten Volk die römischen Heerführer Lupi-cinus und Maximus um Eröffnung eines Marktes. Aber wozu treibt nicht der verruchte Hunger nach Gold? Aus Habsucht verkauften diese Heerführer nicht nur Fleisch von Schafen und Rindern, sondern auch bald von verreckten Hunden und unreinen Tieren zu hohen Preisen, so daß sie einen Sklaven gegen einen einzigen Laib Brot, oder zehn Pfund (Münze) gegen ein
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