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1. Bd. 1 - S. 104

1912 - Leipzig : Dyk
— 101 — sie sich vor den Feinden und schützten als Vorwand für ihre Feigheit ihre Freundschaft für den Hingerichteten vor. Er konnte nicht länger ruhig zusehen und ließ Narses sagen, er möge verziehen bis er mit den Seinen herangekommen wäre. Dieser antwortete ihm, warten wolle er zwar nicht, aber er werde dafür Sorge tragen, daß sie ihren Platz in der Schlachtordnung erhielten, auch wenn sie ein wenig später kämen. Da setzten sich die Heruler wohlbewaffnet und in guter Ordnung in Bewegung. Als Narses an den Ort gekommen war, wo er zu schlagen gedachte, ordnete er sein Heer sofort in eine Phalanx. Auf beiden Flügeln hielt die Reiterei mit Wurfspieß und runden Schilden, Bogen und Schwert umgehängt, einige auch mit langen Lanzen. Der Feldherr selbst war am rechten Flügel, bei ihm sein Haushofmeister mit demjenigen Teil des Hofgesindes, der waffenfähig war. Auf den Flügeln standen Valerian und Arta-banes, die den Befehl hatten, sich am Rande des Walddickichts verborgen zu halten, um unerwartet auf die Feinde loszustürmen, wenn sie angriffen, und sie von zwei Seiten zu fassen. Den ganzen Raum in der Mitte nahm das Fußvolk ein. In der Front standen die Vorkämpfer, von Kopf bis zu Fuß in Eisen gehüllt, und bildeten den Schildwall, hinter ihnen die andern Reihen dicht aufgeschlossen; die Leichtbewaffneten und (Schleuderet schwärmten dahinter umher und warteten auf die Gelegenheit, von ihren ferntragenden Geschossen Gebrauch zu machen. Mitten in der Phalanx war ein Platz für die Heruler angesetzt und noch leer, denn sie waren noch nicht eingerückt. Zwei Heruler, die kurz vorher zu den Feinden übergelaufen waren, da sie von dem späteren Entschluß Sinduals nichts wußten, trieben die Barbaren an, schleunigst die Römer anzugreifen: „Denn Ihr werdet sie itt voller Unordnung und Verwirrung finden," sprachen sie, „weil der Herulerhaufe sich weigert, am Kampfe teilzunehmen, und die andern durch diesen Abfall ganz bestürzt sind." In dem Glauben, daß diese Aussage der Wahrheit entspreche, ließ sich Butilin leicht überreden und führte fein Heer vor. Alle gingen voll Kampfbegier gerade auf die Römer los, nicht ruhigen Schrittes und wohlgeordnet, sondern als ob sie gar nicht schnell genug vorwärts kommen könnten, eilfertig und stürmisch, wie wettn sie im ersten Anlauf das feindliche Heer über den Haufen werfen wollten. Ihre Schlachtordnung hatte die Form eines Keils, sah also wie ein griechisches Delta (J) aus: da, wo sie spitz zuging, waren die Schilde dachförmig eng ineinander geschoben, so daß es wie ein Eberkopf aussah. Die Schenkel des Keils waren staffel-
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