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1. Bd. 1 - S. 106

1912 - Leipzig : Dyk
— 106 — eingerückt und traten denjenigen gegenüber, welche die Mitte durchbrochen hatten und dann weiter vorgedrungen waren. Sofort gingen sie zum Angriff über; jene waren aber nicht wenig bestürzt, glaubten, in einen Hinterhalt gefallen zu sein, und wandten sich zur Flucht, indem sie die beiden Überläufer des Verrats beschuldigten. Sindual und seine Leute ließen jedoch nicht nach, sondern drängten vor, bis jene teils niedergestreckt, teils in die Strudel des Flusses hinabgeworfen waren. Als so die Heruler ihren Platz eingenommen hatten, die Lücke ausgefüllt und die Phalanx geschlossen war, wurden die Franken, wie in ein Netz verstrickt, hingeschlachtet. Ihre Schlachtordnung war gänzlich zertrümmert, und sie ballten sich zu einzelnen Knäueln zusammen, die nicht mehr aus noch ein wußten. Jetzt griffen auch das schwere Fußvolk und die Leichtbewaffneten ein mit Spießen, Stangen und Schwertern. Die Reiter überflügelten sie vollends und schnitten jeden Ausweg ab. Was dem Schwerte entrann, sah sich genötigt, auf der Verfolgung in den Fluß zu springen und ertrank. Von allen Seiten ertönte des Wehgeheul der Barbaren, die aufs elendeste abgeschlachtet wurden. Der Anführer Butilin und sein ganzes Heer wurden vom Erdboden vertilgt, wobei auch die kaiserlichen Überläufer umkamen, und kein einziger von den Germanen sah den heimatlichen Herd wieder, mit Ausnahme von fünf Mann, die auf irgendeine Weise dem allgemeinen Verderben entronnen waren. Wie sollte man da nicht sagen, daß sie die Strafe erlitten für ihre Missetaten und eine höhere Gewalt über sie gekommen war? Jener ganze große Haufe von Franken und Alemannen und wer sonst noch mit ihnen in den Krieg gezogen war — alles war vernichtet, und von den Römern waren nur 80 Mann gefallen, die den ersten Stoß der Feinde hatten aushalten müssen. In dieser Schlacht kämpften mit Auszeichnung fast alle römischen Regimenter, von den verbündeten Barbaren taten sich am meisten hervor der Gote Aligern und der Heruler Sindual, der keinem etwas nachgab. Alle aber priesen und bewunderten den Narses, der durch seine Feldherrnkunst sich so hohen Ruhm erworben hatte. e) Die Pest in Ligurien. Im Jahre 565 brach besonders in der Provinz Lignria eine fürchterliche Pest aus. Denn plötzlich kamen an Häusern, Türen, Gefäßen, Kleidern eigentümliche Flecken zum Vorschein und wurden, wenn man sie abwaschen wollte, immer stärker. Nach Umlauf eines Jahres aber entstanden an den Leisten der Menschen und an andern empfindlichen Stellen Geschwülste wie Nüsse
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