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1. Bd. 1 - S. 228

1912 - Leipzig : Dyk
— 228 — Zu fragen in aufgelösten Gliedern nachsetzt, stößt sie in einem Dörfchen auf die Haufen des Fußvolks, die, sich fest zusammenballend, leicht die zerstreuten Angreifer zurücktreiben und zum Rückzüge zwingen. Hiernach rasseln sie, wie es ihre Sitte ist, mit den Köchern, erheben ein Geschrei gen Himmel und beginnen die Schlacht. Die nordmannnischen Reiter, als sie den Lärmruf hören, fliegen mit der größten Eile herbei und wie der Kampf heißer wird, wendet das Heer der Christen leider — zur Strafe für seine Sünden — den Rücken. In diesem Treffen fielen Sunzo, der Bischof der Stadt Magontia (Mainz) und der Graf Aruolf, sowie eine unzählige Menge anderer vornehmer Männer. Die Nordmannen nehmen nach errungenem Siege das mit Reichtümern aller Art angefüllte Lager ein, metzeln ihre Kriegsgefangenen nieder und kehren beutebeladen zur Flotte zurück. Diese Niederlage ereignete sich aber am 26. Juni. Während dies geschah, hielt sich der König Arnolf an dem äußersten Ende von Bayern auf, um den Übermut der Slaven niederzuhalten. Als ihm die Niedermetzelung seiner Leute und der Sieg der Feinde gemeldet wurde, betrübte er sich zuerst sehr heftig um den Verlust seiner Getreuen und beklagte es unter Seufzern, daß die bis dahin unüberwindlichen Franken ihren Gegnern den Rücken gewiesen hätten; dann, indem er die Schmach der Niederlage in mutiger Brust erwägt, entbrennt er in Wut gegen die Feinde, sammelt schnell ein Heer aus den östlichen Landen und schlägt bald nach Überschreitung des Rheins sein Lager an den Ufern der Maas auf. Die Nordmannen hatten sich bei dem Flusse Thilia (Dyle) an einem Orte, der Lovonnium (Löwen) heißt, unbesorgt festgesetzt und eine Verschanzung begonnen. Unversehens kamen der König und sein Heer eben-dorthin. Schnell wurde nun dieser Fluß überschritten, und ohne Verzug dachte man daran, das Treffen zu beginnen. Zwar zauderte der König, eine so starke Mannschaft in Gefahr zu setzen, weil von einer Seite ein Sumpf vorlag, auf der andern Seite der Fluß herumlief, und somit keine Möglichkeit war, mit Reitern anzugreifen; er schweifte mit Augen, Gedanken und Entschluß hierhin und dorthin, in ängstlicher Überlegung, was zu tun sei, weil den Franken ein Kampf zu Fuße ungewohnt ist. Die Nordmannen verhöhnten indessen die Mannschaften, indem sie ihnen zuriefen, sie möchten der Gulia gedenken, der schmählichen Flucht und des Blutbades, da sie in kurzem Ähnliches erdulden würden. Der König, dessen Galle erregt wird, ruft die Edlen der Franken herbei und redet sie also an: „Ihr Männer, die Ihr den Herrn verehrt und allezeit unter Gottes
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