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1. Bd. 2 - S. 125

1914 - Leipzig : Dyk
— 125 — einen großen Vorrat hatten; denn je zwei und zwei Ritter hatten sich auf öffentlichen Befehl hin je eine Leiter gemacht. Auf diesen stiegen sie hinauf und verbanden sich einmütig mit den übrigen, die schon auf der Mauer waren und auf des Herzogs Befehl warteten. Gleich nach dem Herzog drangen folgende in die Stadt: der Graf von Flandern und der Herzog von der Normandie, der wackere und in allem empfehlenswerte Mann, Herr Tankred, Hugo der Altere, Graf von Sankt Paul, Balduin von Burg, Gaston von Bearn, Gaston von Bezieres, Gerhard von Roussillon, Thomas von Feria, Conan von der Bretagne, der Graf Raimbold von Orange, Ludwig von Monson, Kuno von Montaigu und sein Sohn Lambert und viele andere, deren Zahl und Namen wir nicht wissen. Als der Herzog erfuhr, daß diese alle unverletzt in die Stadt gelangt seien, sandte er einige von ihnen mit einem stattlichen Gefolge nach dem nördlichen Tore, das jetzt St. Stephanstor heißt, um das Tor zu öffne,: und das Volk, welches draußen wartete, einzulassen. Als dieses in aller Eile aufgeriegelt war, drang das gesamte Volk unterschiedslos und ohne Auswahl hinein. Es war aber an einem Freitag um die neunte Stunde, und es scheint eine göttliche Fügung gewesen zu sein, daß an dem Tage und zu der Stunde, in welcher für das Heil der Welt in eben dieser Stadt der Herr gelitten hat, auch das gläubige Volk, das für den Ruhm seines Erlösers focht, seiner Sehnsucht glückliche Erfüllung erreichte. Denn wir lesen, daß am selben Tage der erste Mensch erschaffen und der zweite für die Erlösung des ersten in den Tod gegeben worden ist; darum war es auch billig, daß seine Glieder und Nacheiferer in seinem Namen über seine Feinde triumphierten. 19. Der Herzog durcheilt die Stadt mit den Seinigen und streckt Unzählige nieder. Der Toulouser dringt durch das südliche Tor mit Gewalt ein und führt seine Legionen hinein. Ein Teil der Bürger zieht sich auf die Burg der Stadt zurück. Sofort zogen der Herzog und die, welche mit ihm waren, mit gezückten Schwertern, mit Schilden und Helmen bedeckt, durch die Gassen und Straßen der Stadt und streckten alles, was sie von Feinden finden konnten, ohne Rücksicht auf Alter oder Rang mit der Schärfe des Schwertes nieder. Und so groß waren überall die Masse Erschlagener und die Haufen abgeschlagener Köpfe, daß kein anderer Weg oder Durchgang mehr zu finden war als über die Leichen der Toten. Und schon waren unsere Fürsten und die nachfolgende endlose Volksmenge, die nach dem Blute der Ungläubigen dürstete und überhaupt mordlustig war, auf verschiedenen Wegen Unzählige nieder-
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