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1. Bd. 2 - S. 177

1914 - Leipzig : Dyk
— 177 — viele andere Beweise von der erfolgten Verschwörung durch Briefe erhalten, die unterwegs aufgefangen wurden, wie dieser Bote selbst genauer gesehen und gehört hat. Auf den Rat rechtgläubiger Männer haben wir nun, wie wir Euch früher kundgetan zu haben uns entsinnen, einen allgemeinen Konvent frommer Männer nach Pavia angesagt, zu dem wir beide, die sich römische Päpste nannten, nicht als zu einem weltlichen Gerichte, wie die Lügenmäuler erzählen, sondern zur Prüfung durch die Kirche durch zwei ehrwürdige Bischöfe, den von Verden und den von Prag, vorgeladen haben. Der eine aber, Herr Viktor nämlich, stellte sich, weil er ein reineres Gewissen hatte, freiwillig dem Urteile der Kirche; der andere, Roland nämlich, widerstand hartnäckig und sagte, er wolle sich von niemand richten lassen, da er selbst über alle zu richten habe. Auf dem ehrwürdigen Konzile nun, zu welchem der Patriarch von Aquileja und viele fromme Erzbischöfe und Bischöfe zusammengekommen waren, ist volle acht Tage hindurch mit größtem Ernste, in genauester Prüfung, mit Ausschluß jedes Laieu darüber verhandelt worden, wer von beiden die Würde des obersten Priestertums von Rechts wegen erhalten müsse. Nach langer Beratung hat die Kirche Gottes also — weil jene ruchlose, Gott und der Kirche sehr verhaßte Verschwörung durch untrügliche Zeugnisse nicht nur erwiesen, sondern angesichts der ganzen Kirche enthüllt ist, und weil am Herrn Viktor nichts tadelnswert erfunden wurde, als daß die geringere Zahl der Kardinäle, die an jener Verschwörung durchaus unbeteiligt waren, ihn, um den lieben Frieden zwischen Königtum und Priestertum wiederherzustellen, unter Anrufung der Gnade des heiligen Geistes erwählt hat —: den Kanzler Roland als Verschwörer und Schismatiker, der da predigt, daß Zwietracht und Streit und Meineid gut seien, verdammt und den Herrn Papst Viktor als geistlichen Vater und allgemeinen Papst bestätigt. Der Kirche als unserer Führerin folgend, haben wir ihn anerkannt und kundgetan, daß er unter Mitwirkung der göttlichen Gnade Vater und Leiter der gesamten Kirche sein soll. Wir bitten und wünschen von Herzen, daß diese durch göttlichen Schutz gestützte und in apostolischer Stätigkeit auf dem Felsen d. h. auf Christus fest gegründete Tat von Eurer Heiligkeit zum Frieden der ganzen Kirche und zum Wohle des Reiches gebilligt werde, und daß die ganze, Eurer Heiligkeit anvertraute Kirche sich daran halte und darnach richte. Gegeben zu Pavia, am 15. Tage vor den Kalenden des März.“1) x) 16. Februar 1160. Qu e ll e ii l e j e b u ch. Bd. 2. 12
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