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1. Bd. 2 - S. 207

1914 - Leipzig : Dyk
— 207 — das alte Mailand wieder aufgebaut hatten, dem Kaiser mit Beihilfe der übrigen Italiener hinterlistig nachfolgten und einige vom königlichen Heere töteten und viele gefangen wegführten. Den Kaiser selbst zwangen sie zum Nachteil der kaiserlicher Majestät gebührenden Ehre, im Gegensatze zu der früheren ausgezeichneten Tatkraft, Italien endlich zu verlassen und die Alpen zu übersteigen. 10. Von Heinrich dem Löwen. a) Die Chronik Arnolds von Lübeck, des ersten Abtes im dortigen Johanniskloster, gest. 1212, ist eine Fortsetzung der Slawenchronik Helmolds. Sie berichtet über die Reichsgeschichte, recht eingehend aber über die Schicksale Heinrichs des Löwen und der norddeutschen Gebiete. „Besondere Anerkennung muß aber dem ernsten Bestreben Arnolds nach Wahrheit und Unparteilichkeit gezollt werden." (Lappenberg.) Im 2. Buch der Chronik lesen wir: 1. Von der Zwietracht des Kaisers und des Herzogs Heinrich 1176. In den Jahren 1174 und 1175 befand sich der Kaiser, mit vielen Kriegen beschäftigt, in Italien. Die Longobarden hatten sich nämlich allesamt gegen ihn empört, und jener Teil des Reiches war gar sehr in Verwirrung und Unruhe, vielleicht zur Strafe für die Sünde der Kirchenspaltung, welche bereits viele Jahre gewährt hatte; denn viele gingen nicht durch die Türe hinein in den Schafstall zu den Schafen, sondern stiegen von anderen Seiten in denselben und suchten die Kirche heim mit schismatischem Irrglauben. So hatte der Kaiser in diesen Kämpfen nicht das erwünschte Kriegsglück, sondern verließ, schwer bedrängt und besorgt, jenes Land und kam über die Alpen nach Deutschland. Hier berief er die Fürsten, schilderte ihnen die Verwirrung des Reiches und forderte sie auf, mit ihm zur Überwältigung der Empörer nach Italien zu ziehen. Auch den Herzog Heinrich suchte er durch die dringendsten Bitten zur Übernahme dieser Mühe zu bewegen.1) Da er nämlich ans Erfahrung wußte, wie furchtbar sich Heinrich den Longobarden gezeigt hatte, so erklärte er, ohne dessen persönliches Mitwirken gegen dieselben durchaus nichts ausrichten zu können. Der Herzog dagegen gab vor, er sei durch die vielen Strapazen und Feldzüge, die er sowohl in Italien als auch sonst in Unzahl bestanden habe, nun, da er schon ein Greis sei,2) an Kräften erschöpft und versicherte, er werde der kaiserlichen Majestät, was Gold und Silber und die sonstigen Erfordernisse zur Bildung eines Heeres anlange, bereitwilligst dienen; in eigener x) Die Zusammenkunft ist zweifelhaft. 2) Er war 1129 geboren.
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