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1. Bd. 2 - S. 223

1914 - Leipzig : Dyk
— 223 — Schlage. Als der König sofort gestorben war und der Bischof von Speyer sich versteckte, verwundete jener die beiden andern, die auf ihn losstürzen wollten, eilte gleich darauf hinaus, bestieg ein Pferd und begab sich mit den Seinigen auf die Flucht. So verlor König Philipp, nachdem er zehn Jahre lang aller Orten Fürsten und Edle unterworfen, Länder und Städte im Zaume gehalten, auch den Papst bereits wieder mit sich ausgesöhnt hatte, und als ihm alles nach seinem Wunsche geglückt war, der Anordnung Gottes gemäß, in dessen Hand die Gewalten aller Mächtigen und die Rechte der Königreiche liegen und der Zeit und Stunde ändert und die Reiche überträgt und befestigt, im elften Jahre mit seinem Reiche zugleich das Leben . . . Noch im Jahre des Herrn 1208 und 1959 nach der Gründung Roms, als seit Erschaffung der Welt sechstausend vierhundert und sieben Jahre verflossen waren, fand am Feste des heiligen Martin (11. Nov.) zu Frankinvort ein sehr glänzender Fürstentag statt, und wie mehrere bezeugt haben, welche zugegen gewesen, sollen in vielen Jahren nicht so viele Edle, soviel Mächtige zusammengekommen sein. Da wird König Otto als 93ster Herrscher seit Augustus von allen zum König erwählt; das Diadem mit der kaiserlichen Lanze wird ihm übertragen, die Tochter des Königs Philipp mit allem, was sie besaß, als ihrer Mitgift, ihm gegeben. Diese erhebt vor dem König und den Fürsten Klage über den Mord ihres Vaters, und nach dem Spruche aller werden jener Pfalzgraf und seine Helfershelfer geächtet und verurteilt. Ferner schwören hier zuerst der König, dann die übrigen Fürsten, einen dauernden Frieden zu Lande und zu Wasser aufrechtzuerhalten, alle ungerechten Erhebungen von Steuern abzustellen und alle von Karl dem Großen eingesetzten Rechte zu beobachten und beizubehalten . . . Pfalzgraf Otto, der Mörder des Königs Philipp, wurde, als er sich an der Donau in einem Hose der Mönche von Evera*) versteckt hielt, an Heinrich von Kalintin verraten, schnell von dessen Rittern umzingelt und grausam getötet; so endete er sein Leben, wie sich gebührte, mit einem gerechten Tode. 14. Abfall der Fürsten von Otto Iv. 1211-1215. In der Chronik von St. Peter zu Erfurt lesen wir: 1211. Nachdem im Verlause der Zeit unzählige Fälle von Krieg und Feindschaft mit Drangsal und Unheil aller Art unsere Harfe in Klage und unsern Reigen in Trauer verkehrt hatten, ver- x) Ebrach, Zisterzienserkloster im Steigerwald in Franken, westlich von Bamberg. Der Ort hieß Oberndorf.
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