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1. Bd. 2 - S. 226

1914 - Leipzig : Dyk
— 226 — die Trauerfeier und, wie er vor kurzem sich noch freute und bei hochzeitlicher und froh lärmender Musik gleichsam im Triumph einherzog, so verzweifelte er danach und härmte sich ab bei den ernsteren und schmerzhafteren Leichenfackeln. Von da zur Belagerung zurückgekehrt, fand er des Kampfes überdrüssige; das Glück, welches einen günstigen Erfolg gelogen, hatte sich ins Gegenteil verkehrt, so daß er nirgends Treue, nirgends zuverlässige Hilfe fand. Jedoch unter Vermittlung des Markgrafen von Meißen übergaben die wenigen der feindlichen Partei, da sie der Menge nicht widerstehen konnten, die Stadt in die Hände des Königs unter der Bedingung, daß sie an der inneren Burg das Schadhafte bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt ausbessern und sich dahin zurückziehen dürften, bis sie den Willen ihres Fürsten, des Landgrafen, erfahren würden, ob er sich ergeben und mit dem König vertragen wolle. Nachdem sie sich also in die Burg zurückgezogen, bereiteten sie sich, den Belagerern Widerstand zu leisten. Der Landgraf aber, nachdem er den Vertrag und die Bedingung vernommen, gab den Belagerten, was im Augenblick und bei der bedrängten Lage möglich war, und versprach ihnen reichliche Vergeltung für ihre Anstrengung. Als dies Otto vernahm, murrte er, rühmte sich laut, daß eine Menge Streiter zugegen seien, und nachdem jenes teusliche Werkzeug1) hergestellt war, warf er Steine von außerordentlicher Größe und trachtete eifrig, die Burg zu zerstören. Da mittlerweile die Bayern und Schwaben gehört, daß ihre Erbherrin, die Kaiserin, die Schuld des Fleisches schon entrichtet habe, so verließen sie in heimlicher Flucht bei Nacht ihr Gepäck und kehrten, Otto in Verlegenheit zurücklassend, nach Hause zurück. Auch die übrigen kehrten ans Mangel an Vermögen, da sie von Otto nichts erhielten, nachdem sie Kleider und Waffen verbraucht, zu Fuß zurück, und so getraute sich Otto mit seinem gelichteten Heere nicht mehr, die Belagerung fortzusetzen, verließ die Burg und zog sich nach Erfurt zurück. Nachdem dies so geschehen war und sich das Gerücht von der Ankunft des Königs Friderich des Jüngeren verbreitete, werden Burgen, größere und kleinere Städte geschmückt; die Völker schließen sich demselben freudig an, und gegen Otto erhebt sich ein Schrei, indem einige behaupteten, König Friderich, welcher schon vorlängst, als sein Vater noch gelebt, durch die Wahl der Fürsten als solcher erklärt worden sei, habe das bessere Recht, besonders da der Papst so verfügt und ihm für die Zukunft die kaiserliche Weihe versprochen habe. 1213. Der König von Böhmen und der Landgraf machen sich mit den übrigen Baronen des Reiches zu dem Reichstage nach i) Der Tribock.
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