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1. Bd. 2 - S. 337

1914 - Leipzig : Dyk
— 337 — glaubwürdiger und religiöser Männer seinen rechtlichen Lebenswandel, indem er seinen katholischen Glauben aufs ehrenvollste überzeugend dartat. Diesem Zeugnisse stimmten alle Bischöfe und die ganze Geistlichkeit völlig bei. Jedoch dem härtesten Richter, dem Bruder Konrad, genügte es nicht, noch standen dieser und die Seinen von ihrem Vorhaben ab, trotz der Einsprache aller Bischöfe und Geistlichen. Und so sicherlich alle in Angst versetzt, rieten alle dem Grafen, er solle an den apostolischen Stuhl Berufung einlegen. Dieses tat er sofort. Er bat, daß ihm von der Geistlichkeit gute Lehrer zugewiesen würden. Dieses wurde sogleich gestattet. Der Mainzer Dekan daher, ein würdiger Geistlicher, und Magister Volzo, ein Wormser Kanonikus, ein ausgezeichneter Geistlicher, und solche von Speyer und von Straßburg und andere versprachen, sofort zur Verteidigung des Grafen und der Herren und ganz Deutschlands zum römischen Stuhle zu gehen. Und unverweilt sich rüstend, begaben sie sich zum Herrn Papste. Diesem legten sie durch gute Schreiben sowohl des Herrn Königs, der Bischöfe und Herren sowie der Städte den Fortgang jenes schändlichen Verfahrens gänzlich dar. Da dies der oberste Priester hörte, sprach er, öfter aufseufzend: „Wir wundern uns, daß ihr solche unerhörte Gerichte so lange bei euch ertragen habt, ohne sie uns zu offenbaren; denn wir wollen nicht, daß solches länger gestattet werde, sondern wir erklären sie durchaus für null und nichtig; solches Elend, wie ihr es uns gemeldet habt, dulden wir nicht." Es geschah aber unterdessen, als jene amtlichen Boten abgegangen waren, daß der Bruder Konrad von Marburg und Bruder Gerhard Lutzelkolbo vom Orden der Minoriten, sein Genosse, nach Hause kehren wollten. Da sie aber ihres Weges ritten, wurden sie von einigen Rittern und anderen, die sie teils an ihren Verwandten, teils an ihren eignen Personen entehrt und verurteilt hatten, verfolgt und getötet, Bruder Dorso aber wurde getötet bei Straßburg und Johannes aufgehäugt bei Frideberg. Und sogleich schickten die, welche um ihrer selbst willen als Rächer ihrer Ehre und der Heiligen Schrift aufgetreten waren, von den Predigermönchen einen Boten zur römischen Kurie wegen deren Ermordung. Da der Herr Papst dies hörte, sagte er im Beisein der Boten: „Siehe, die Deutschen waren immer wütend, und deswegen haben sie jetzt wütende Richter." Und nachdem er sofort die Boten der Herren Deutschlands abgefertigt hatte, entließ er sie freundlich und gebot strengstens, daß niemals solche Urteile beobachtet, sondern der heiligen Väter und der Heiligen Schrift Ordnung und Vorschriften stets hinfort in solchen Dingen, welche die Inquisition der Häretiker betreffen, genau festgehalten werden sollten. Auch erklärte der Herr Papst alle Geistlichen für ordnungswidrig (irreguläres), welche bei diesem Verfahren beteiligt gewesen & u e 11 e ii I e j e b u cf). Bd. 2. 22
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