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1. Der Abt von Amelunxborn - S. 148

1900 - Braunschweig : Appelhans
— 148 - davon ausschließen wollt. Alle Fürsten des Reiches, katholische und lutherische, werden auf seine Seite treten, und blutige Fehde wird die Folge sein. Nur das Versprechen kann man von dem Prinzen fordern, daß er, wenn er zur Regierung kommt, nichts unternehmen will gegen die, die bei dem alten Glauben bleiben wollen, und dieses Versprechen, das weiß ich, wird er gern und willig geben." „Ihr sprecht fast wie ein Ketzer, ehrwürdiger Vater", erwiderte der Herzog. „Abt Lambert pflegte über solche Dinge strenger zu urteilen. Doch dem sei, wie ihm wolle; zu tief aber wurzelt in meinem Herzen noch die Abneigung gegen den Sohn. Ich kann nichts ablassen von dem, was ich gesagt habe. Nur dann soll Julius zurückkehren nach Wolfenbüttel, wenn er wieder katholisch wird, und zwar muß er mir auf die Hostie feierlich geloben, für immer mit seinem Irrglauben zu brechen. Das ist mein letztes Wort in dieser Sache. Willigt er ein, so will ich der Abneigung vergessen, so will ich ihn, den einzigen mir gebliebenen Erben, willkommen heißen. Ich sollte doch denken, daß mein Herzogtum wohl eine Messe wert wäre, und Julius wird doch so thöricht nicht sein, es sich durch seinen Starrsinn entgehen zu lassen. Nein, Ihr sollt sehen, ein solcher Thor ist Julius nicht. Und nun nichts mehr davon. Ich werde den alten Quitzow nach Küstrin entsenden, damit er dem Prinzen die willkommene Botschaft bringe. Quitzow hat von jeher großen Einfluß auf ihn gehabt, und Ihr sollt sehen, in einigen Wochen ist Julius hier, und Braunschweig braucht nicht länger mehr in Sorge darüber zu sein, wer nach meinem Tode der Regent sein wird im Lande." Und dabei blieb es; aller Überredungskunst des Abtes gelang es nicht, den Herzog zu einem weiteren Nachgeben zu bewegen. Und dennoch war es schon viel, was die Freunde des Prinzen erreicht hatten; Herzog Heinrich war doch nicht mehr grundsätzlich gegen eine Aussöhnung mit dem Sohne. Vielleicht gelang es, nun erst dieses erreicht war, nach und nach mehr zu erreichen.
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