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1. Geschichte des Mittelalters - S. 17

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
17 ließ ihm Chlodwig sagen; „aber zeige deine Schätze meinen Gesandten." Diese aber hatten den Befehl erhalten, bei der Gelegenheit Chloderich zu ermorden. Als nun Chloderich einen tiefen Kasten öffnete und ihnen die darin befindlichen Goldstücke zeigte, spaltete ihm einer mit einem Beile den Kopf. Chlodwig ließ dann das Volk zusammenrufen und sprach: ..Ich bin zwar an der Er-morbung eures Königs uuschulbig; aber er hat als Vatermörder nichts Besseres tierbient. Mein Rat ist jetzt, daß ihr mich als euer» König erkennt." Das geschah auch; man setzte ihn auf einen Schild und trug ihn, damit ihn jedermann sehen könnte, dreimal im Kreise herum. Und selbst diejenigen, die den ganzen Vorgang kannten, fanden durchaus nichts Anstößiges in dem Verhalten Chlodwigs, ja der Bischof Gregor von Tours, der uns Sie Geschichte erzählt, fügt seinem Berichte aus freien Stücken noch die Worte hinzu: „So fällte Gott täglich feine Feinde unter feiner Hand und verwehrte sein Reich, darum, daß er mit rechtem Herzen vor ihm wandelte und tat, was seinen Augen wohlgefiel." Wie wenig mußte da noch des Christentum Herz und Gemüt ergriffen haben! Im Innern regierte Chlodwig anfangs durchaus nicht selbständig. das beweist eine Geschichte, die uns ebenfalls Gregor von Tours berichtet. Nach der Schlacht bei Soissons hatten die Franken ans einer Kirche einen besonders schönen Krug weggenommen. Der Bischof jener Kirche ließ nun den König um Rückgabe dieses Kruges bitten. Als aber Chlodwig den versammelten Kriegern den Vorschlag machte, ihm den Krug neben feinem Beuteteile zu überlassen, rief ein vorlauter Mensch: „Nichts sollst du nehmen, als was das Los dir rechtmäßig zuerteilt!" und hieb mit seinem Streitbeile den Krug entzwei. Chlodwig schwieg; aber er rächte sich furchtbar. Wenige Tage nachher hielt er eine Wciffennuisterung ab, und als er dabei zu dem Manne kam, der den Krug zerschlagen hatte, warf er seine Streitaxt zu Boden mit den Worten: „Keiner trägt so schlechte Waffen wie du." Als jener darauf sich niederbeugte, um sie aufzuheben, hieb der König ihn mit feiner eigenen Axt nieder und sagte dabei: „So hast du mit dem Kruge getan." - Höher Meisterwerke. Vd. Viii. Nösselt, Weltgeschichte Ii. 2
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