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1. Geschichte des Mittelalters - S. 55

1904 - Langensalza : Schulbuchh.
55 sandten der Ungarn und verlangten den Tribut. Aber Heinrich wies sie ab. Die Sage erzählt, er habe ihnen einen räudigen Hund, dem Ohren und Schwanz verstümmelt waren, mit dem Beifügen gegeben, wenn die Ungarn einen andern Zins begehrten, so möchten sie ihn mit den Schwertern holen.*) Drohend gingen die Boten fort. Im Frühjahr 933 erschien ein ungeheures Heer der Ungarn. Der Schrecken ging vor ihnen her; sie verwüsteten und verbrannten alle Gehöfte und Dörfer, die sie erreichten. Viele Männer wurden ermordet, Weiber und Kinder als Sklaven mitgeführt. So kamen sie in die Gegend von Merseburg. Heinrich eilte schnell herbei mit allen Mannen, die er beisammen hatte, und lagerte sich auf einem Hügel, von welchem er mehrere Tage in das Blachfeld, wo die Ungarn im Lager standen, hinabstieg, um seine Seute an den Anblick der wilden Krieger zu gewöhnen. Ehe er die Schlacht wagte, schickte er eine Reiterschar in einen Hohlweg in die Seite der Ungarn, um von da zur rechten Zeit hervorzubrechen. Nun sammelte er alle Mannen um sich und ermahnte sie, auf die göttliche Hilfe zu vertrauen, männlicher Mut werde sicherlich über die Wildheit des Feindes siegen. Mit Vertrauen blickte das Heer auf zu dem Bilde des Engels auf der hochflatternden Reichsfahne und hin auf den König, der, vor allen hervorragend, sie in das Feld hinabführte. Als er nun dicht vor dem Feinde stand, betete er — und das ganze Heer mit ihm — noch einmal zu Gott um Sieg. gab das Feldgeschrei; „Herr, erbarme dich!" und nun ließ er einbrechen. Zugleich stürzten die im Hohlwege *) Recht naiv drückt sich darüber eine Chronik ans dem 15. Jahrhundert in dem damals gebräuchlichen Dialekt aus: „Do zcogin dy Ungirn in Doringen imde vordirtin jerlichen zcinß von den Do ring in, unde von den andern Dntzschin. Do sante Konnig Henrich en zcu zcinse eynen schebechtin Hunt, deine marin dy orin unde der zcagil abegejnetin, unde enpod en, wer eynen andirn zcinß von den Doringin habin wolde, das her queme, unde holete en, wanne her wölbe." D.i.: ,.Da zogen die Ungern nach Thüringen und forderten den jährlichen Zins von den Thüringern und von den andern Deutschen. Da sandte König Heinrich ihnen zum Zins einen schäbichten Hnnd, dem waren die Ohren und der Schwanz abgeschnitten, und entbot ihnen, wer einen andern Zins von den Thüringern haben wollte, daß er käme und holte ihn, wann er wollte."
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